Titelbild

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Montag, 24. Dezember 2018

20.000 Meilen unter dem DC Meer


Wer hätte das gedacht. War das DC Vehikel des filmischen Gesamtuniversums nach etlichen Einspielniederlagen am Boden, hat Regisseur James Wan ( SAW, The Conjouring) plötzlich einen echten Knaller losgelassen. Losgelöst vom Zack Snyer- Schwermut und mit neuen Ideen, schwimmt sich Aquaman ( Jason Momoa) in die Herzen der Zuschauer und wird ein voller Erfolg.
Mit gewagter Optik, opulenten Effekten und coolen Sprüchen, setzt Wan auf die Qualitäten Momoas
( Conan), der in gekonnter Coolness den guten Kumpel unter den Superhelden macht. Saufen, Fluchen und einen Scheiss auf das geben, was andere sagen, führt hier mehr zum Erfolg, als das ewige "An-sich-selbst-zweifeln" seiner Heldenkollegen der DC- Welt. Zu verlieren gab es ja nach der Justice League Niederlage nichts. Für viele war klar, dass der Traum vom Extended Universe ausgeträumt ist. Mit Aquaman könnte man das Ruder noch einmal rumreißen. Hat Warner Bros. tatsächlich seinem Regisseur alle Freiheiten gelassen? Keine Spur von Nachdrehs, Kürzungen oder Studioeinmischung. Hier scheint man aus alten Fehlern gelernt zu haben. Zwar ist Aquaman nicht der einzige Erfolg, aber außer Wonder Woman hat es jeder der 6 Filme äußerst schwer gehabt.
Mit gefühlten 250 Sachen brettert James Wan den Film auf der Überholspur durch die Köpfe der Zusachauer. Bombast und Action trifft auf flotte Dialoge und coole Typen. So geht Superheldenfilm!
Zwar kann der Fischmann nicht mit Infinity War der Konkurenz mithalten, muss er aber nicht. Gerade in Atlantis und seinen Bewohnern liegt soviel Potenzial, dass man noch mindestens zwei Fortsetzungen machen könnte. Immerhin gibt es zu den sieben Weltmeeren auch sieben Königreiche zu entdecken.
Ob Aquaman der Beginn eines erfolgreichen Filmuniversums sein kann, bleibt schwer einzuschätzen. Schon nach Wonder Woman hat man dass ja geglaubt und man weiß noch, wo das hinführte. Ohne Zack Snyder und seine grimmige Düsternis könnte man tatsächlich auf mehr Zugang zum Publikum hoffen. Doch wo soll sich der nächste Held mit Namen Shazam! da nur einordnen?

Mittwoch, 12. Dezember 2018

Zwei Prinzen und ein Drachenei



Schon seit langem denke ich: " Wo sind die coolen Cartoonserien am Sonntag Morgen hin?" Kaum habe ich diesen Gedanken zu Ende gedacht, da wurde mir auf Netflix der Trailer zu " Der Prinz der Drachen" angezeigt. Tolle Zeichnungen und eine schöne Geschichte zeigten schon im kleinen TV Spot an, was mich da erwartet. "Von den Machern von Avatar", ließ mich dann noch mehr aufhorchen. 
Zwei junge Prinzen geraten an ein Drachenei und verbünden sich mit einer Dunkelelfe, die eigentlich den König töten sollte. Aus Gegnern werden schnell Freunde. 
Ähnlich der Avatar- Serie wird eine spannende Geschichte mit viel Detailliebe und einer ordentlichen Prise Humor serviert. 
In neun kurzweiligen Folgen vergeht die Zeit wie im Flug. Magische Wesen, böse Intrigen und der ewige Kampf von Gut gegen Böse bestimmen die Abenteuer von Callum und Ezran auf ihrem beschwerlichen Weg, das Drachenei zu schützen. Rayla, die Mondschattenelfe unterstützt sie dabei, bringt so jedoch ihr eigenes Volk gegen sich auf. 
Wer Lust auf Fantasy mit großartigen Animationen und atemberaubenden Panoramen hat, sollte sich diese Serie keinesfalls entgehen lassen. Die zweite Staffel beginnt 2019 und ist Dank des gemeinen Cliffhangers am Ende bitter nötig!

Dienstag, 11. Dezember 2018

Sabrina total verchillt



Mit der Teenage- Hexe Sabrina verbinde ich vor allem die Sitcom aus den 90ern. "Sabrina- total verhext", mit Melissa Joan Hart, war herrlich schräg und sehr witzig gemacht. Eine fröhliche und bunte Serie für ein junges Publikum. Als auf Netflix der Trailer zum Reboot der Serie kam, war ich von der Ernsthaftigkeit und dem dunklen Look sehr überrascht. Sabrina trifft auf Supernatural. Quasi ohne Lacher und mit viel Blut. Mit den fröhlichen 90ern hat diese Interpretation, der gleichnamigen Archiecomics nichts mehr zu tun und fühlt sich nach Buffy anno 2018 an.

Die junge Hexe Sabrina (Kiernan Shipka) steht an ihrem 16. Geburtstag vor einer folgenschweren Entscheidung: soll sie den Weg einer Hexe oder den Weg einer Sterblichen einschlagen. Ihre Tanten, die sie wie Eltern aufziehen, sind Hexen, doch ihre Schulfreunde sind ganz normale Menschen. Für ein junges Mädchen gar nicht so einfach, sich für einen Lebensweg zu entscheiden. Nach diesem Geburtstag bleibt für Sabrina Spellman nichts mehr, wie es war. Hexen, Dämonen, Zombies und anderes Unheil machen sich in ihrem Heimatort Sunnydale- äh Greendale- breit. So wird es gar nicht so leicht, Schule und Hexenzirkel unter einen Hut zu bringen. Die Tanten Hilda (Lucy Davis) und Zelda ( Miranda Otto) versuchen alles, um die Zaubernichte auf den unheiligen Pfad des Zirkels zu bewegen. Scheinbar ist am Dienst für Satan nämlich nichts auszusetzen. Doch wird Sabrina davor gewarnt, sich im Buch der Hexen zu verewigen und damit den Bund mit dem Teufel amtlich zu machen.


Sabrina ist nichts für zarte Gemüter, sondern richtet sich an ein deutlich erwachseneres Publikum. Statt Gags und Lacher wird es hier schon mal düster und unheimlich. In 10 spannenden Episoden wird die Reise vom Mädchen zur Hexe genaustens beleuchtet, ohne die Konsequenzen für ihr Umfeld zu vernachlässigen. Kiernan Shipka verkörpert dabei ein selbstbewusstes Frauenzimmer, dass sich gegen Vorbestimmung und Schicksal erhebt, um ihr eigenes Leben selbst zu bestimmen. Trotz des guten Unterhaltungswertes und der sehr schönen Effekte, wird besonders bei den Nebenfiguren Ambrose ( pansexueller Zauberer), Rosalind ( schwarze Frauenrechtskämpferin im Schulalter) und Susie ( ein Mädchen, dass mehr nach einem Jungen aussieht) viel zu viel Wert auf political correctness und SJW- Anbiederung gelegt. Das sind einfach zuviele konstruierte Zufälle, die dort nach Diversitäten- Quotenerfüllung schreien und nicht nötig gewesen wären. Sieht man von diesen Irritationen einmal ab, ist "Chilling Adventures of Sabrina" eine sehr gute Serie, die das Zeug zum Erfolgshit hat. Ein Weihnachtsspecial ist angekündigt und die zweite Staffel eine Frage der Zeit.

Dienstag, 13. November 2018

Eine Legende ist gegangen...



Wenn man an Marvel- Comics denkt, fällt einem sofort ein Gesicht ein: Stan "The Man" Lee! Kein anderer hat soviel für die Comicindustrie getan und so viele kreative Charaktere erschaffen, wie diese Legende. Ob Spider-Man, X- Men oder die Fantastic Four- seine geschaffenen Helden waren immer mehr als nur super, sie waren Menschen mit alltäglichen Problemen. Für unzählige Leser schaffte er ein Universum, in das man sich flüchten konnte, wenn man vom Hier und Jetzt genug hatte. Selbst in zahlreichen Verfilmungen der Marvelstudios konnte sich dieser Mann in kleinen Auftritten in die Herzen der Fans spielen. Seine Cameos waren die eigentlichen Höhepunkte so manchen Blockbusters.

Ich erinnere mich, wie mir eine gute Freundin sagte, dass der Tag, an dem Stan Lee geht, ein trauriger Tag wird. Und gestern war es dann leider soweit. Stan Lee verstarb am 12.11.2018 im Alter von 95 Jahren. Bis zuletzt hatte der Mann Lebensfreude und Frohsinn verbreitet und fühlte sich topfit. Glaubt man einigen Artikeln, war es wohl eine Lungenentzündung. Doch statt sich mit seinem Tod zu befassen, sollte man sein Leben feiern und auf das zurückblicken, was er in all den Jahren zusammen mit Jack Kirby und anderen erfolgreichen Zeichnern erschaffen hat.

Nie wird er vergessen werden und wann immer ich ihn in einem der Marvelfilme in einer kleinen Rolle sehen werde, werde ich wehmütig daran denken, dass er in künftigen Verfilmungen nicht mehr zu sehen sein wird.
Ruhe in Frieden Stan Lee- Exzelsior!

Dienstag, 16. Oktober 2018

Venom, gut oder schlecht?



Kino anno 2018 läuft ungefähr so ab: zu erst sieht man einen Trailer auf Youtube, dann die Trailerreaktionen, dann die Previews, dann die Bewertung, dann geht man ins Kino. Vorausgesetzt, die Bewertungen sind einigermaßen vielversprechend. Man hat also eine gewisse Erwartungshaltung, wenn man ins Kino geht. Ungeachtet der schlechten Kritiken im Netz, habe ich mich mit Freunden entschlossen, trotzdem in "Venom" zu gehen. Venom ist ein cooler Schurke, der mich schon in den Comics interessiert hat und der auch in der Spider- Man Cartoonserie faszinierte. Die riesigen Zähne, die ekelhafte Zunge und die Muskelberge machten Venom zum Stoff, aus dem Alpträume werden. Nach Spiderman 3 von Sam Raimi, war irgendwie jeder von jener Venom- Version enttäuscht, hatte sie doch nichts mit der Vorlage gemein.
Jetzt sollte wenigstens der Look stimmen. 29 % Bewertung auf der Rotten Tomatos Seite hatten eine Freundin vom Film fern gehalten. 2 Freunde begleiteten mich jedoch ins örtliche Lichtspielhaus. Doch der Internet- Wertungs- Rummel hat uns bereits mit gewissen Bedenken zur Kinokasse treten lassen. Aber abschrecken lassen, wollten wir uns nicht!

Tom Hardy macht als Eddie Brock eine gute Figur. Stets runtergekommen, dreckig und neben der Spur, war er ein liebenswerter Loser. Dann die obligatorische Verschmelzung mit jenem Weltraumsymbionten. Eddie hört Stimmen, sieht Dinge und verändert sich körperlich. Dass sein neues zweites Ich kein Netter ist, sollte klar sein. Venom frisst Menschen. Der Film ist eine Origin- Story ohne Spider- Man. Und es braucht den Netzschwinger auch nicht, um Venom zu erzählen, noch nicht. Irgendwann mal beide aufeinander treffen zu lassen, wäre toll, aber besser erst zu späterer Zeit. Der Film ist düster, lustig, bizarr, unterhaltsam und kurzweilig. Er versucht von der Stimmung mit Deadpool oder Antman mitzuhalten und serviert keinen perfekten Helden. Stattdessen gibt es Ecken und Kanten. Warum der Film so unterdurchschnittlich bewertet wurde? War es vielleicht das berühmte Jammern auf hohem Niveau? Ist man von all den jüngsten Comicverfilmungen übersättigt? Misst man alles nur noch an Infinity War? Meine Freunde und ich waren nach dem Film einer Meinung: Ein toller Film, der Spaß macht und gern wieder geschaut werden kann. Manchmal muss man sich eben doch mal auf seine eigene Meinung verlassen, statt die Kritiken Anderer zu lesen.

Sonntag, 14. Oktober 2018

Disenchantment oder: Die Prinzessin auf der Bierpulle




Matt Groening dürfte vielen ein Begriff sein, hat er doch Kultserien, wie die Simpsons oder Futurama geschaffen. Nach der Parodie des amerikanischen Durchschnittsvaters und dem Science- Fiction- Genre, widmet sich Groening nun exklusiv auf Netflix der Fantasy. Warum auch nicht? Nach "Herr der Ringe" und "Game of Thrones" gibt es unzählige Klischees und Anspielungen, die man unverhohlen auf die Schippe nehmen kann. Mit "Disenchantment"  erfindet sich Groening wieder neu. Eine versoffene und streitlustige Prinzessin, ein fetter und unsympatischer König und eine Stiefkönigin mit Tentakeln: der Stoff aus dem die Fantasy- Träume sind. Dabei nimmt Groening sich und seine Figuren nicht allzu ernst und lässt sie allerlei durchleben, ohne dabei sämtliche Klischees unbeachtet zu lassen. Prinzessin Bean, die Titelheldin, torkelt jede Nacht in ihr Schlafgemach, nachdem sie in üblen Spelunken gezecht hat. Sie schließt Freundschaft mit Elfo, einem Elf, der anders als seine Artgenossen, keinen Bock auf Singen, Tanzen und Klatschen hat und lieber die Tochter des Häuptlings flachlegt. Der Dämon Luci, von allen für eine Katze gehalten, der zwar als Unglücksbringer geplant, aber zum wichtigen Begleiter für die Prinzessin wurde. Er wird nicht müde, die Unsinnigkeit der Handlung und einzelner Motive anzuprangern und wird zur Stimme des Autors. Er stachelt andere zum Mord an oder sabotiert mit Freude jeden Plan für Frieden und Glückseligkeit.

In zehn aufeinander aufbauenden Episoden bleibt keine Anspielung auf Filme, Bücher und Serien der Sword and Sorcery aus. Ein Zeichenstil, der deutlich detaillierter ist, als bei den Simpsons oder Futurama, sorgt für eine lebendige und abwechslungsreiche Welt. Auch werden teils 3D Animationen für das Schloss oder andere Goßaufnahmen eingestreut. Trotzdem bleibt der Witz manchmal verloren und man kann weniger schmunzeln als bei der beliebten gelben Glubschaugenfamilie aus Springfield. Ob Disenchantment zum Kult gereicht oder nur ein kurzes Intermezzo hat, wird die Zukunft zeigen. Die erste Staffel war jedenfalls kurzweilig und sehr unterhaltsam, dürfte aber nicht jedermanns Geschmack treffen.

 Wer Lust hat, mal eine andere Heldin zu sehen, die einem Bier oder zehn nicht abgeneigt ist, die flucht, pöbelt und sich prügelt, wird hier einen Heidenspass haben. Ob wir in dieser Welt voller Trolle und Riesen auch einmal Drachen oder Zwerge zu sehen bekommen, werden wir wohl in kommenden Folgen sehen müssen. Der lineare Aufbau der Episoden, die sich stets aufeinander beziehen, schafft eine große Handlung, die sich peu á peu erweitert. Dabei ist die Geschichte um die versteinerte Königin Mutter und den grummeligen König von Dreamland um einiges komplexer als jene Simpsons oder Futurama Episoden, die ihre Konflikte in 20 Minuten klären können.
Ein Tipp also für alle, die mit dem Groening Humor etwas anzufangen wissen und dem Fantasy- Genre zugeneigt sind.

Samstag, 29. September 2018

Was hat DC nun wieder gemacht?


Wenn über kommende Marvel- Filmprojekte gesprochen wird, ist man schon sehr gespannt auf die Dinge, die da kommen. Wenn man über Warner und DC etwas zu lesen oder hören bekommt, wird einem Angst und Bange.
Zuerst droht Ben Affleck mit Austieg und nun sieht es danach aus, dass Henry Cavill ebenfalls das DC- Filmprojekt hinter sich lässt.
Dabei hat Cavill eigentlich Bock auf Superman. Warner Brothers dagegen nicht. Sie denken nicht daran, das Rotcape von Krypton in einen Solofilm zu stecken. Stattdessen werkelt man an einem Supergirl- Film, den die Welt nicht braucht. Ich mag Supergirl, aber die Serie reicht mir vorerst aus. Ich kann es eben nur nicht verstehen, wieso DC nicht erst einmal versucht, seine Justice League auf Kurs zu bringen und sein Filmuniversum nicht erst einmal auf jene Figuren zu bauen, die es bereits gibt. Ohne Batman und Superman wird es nicht funktionieren. Henry Cavill war ein guter Superman. Für die kreative Ausrichtung des Films kann der Schauspieler doch nichts!
Auch wenn ich ein großer DC Fan bin und stets zu den bisherigen Filmen gehalten habe, wird meine Geduld sehr auf die Probe gestellt. Ob und wie Cavill dem Sohn Kryptons erhalten bleibt und der Aufschrei der Fans etwas zu bewegen vermag, wird sich zeigen. Weder der Schauspieler, noch Warner haben bisher bestritten oder bestätigt, dass es für Superman aus ist. Wenn alles nur ein ausgeklügeltes PR- Spiel gewesen sein soll, ist es jedenfalls nicht besonders witzig!

Mittwoch, 29. August 2018

Das Schnarch der zweiten Staffel




Jessica Jones und Luke Cage habe etwas gemeinsam. Nicht nur, dass beides Netflixserien sind und diese Helden zu den Defenders gehören, sie haben auch eine zweite Staffel beim beliebten Streamingdienst. Leider teilen sie noch etwas anderes: ihre zweiten Staffeln sind recht monoton. Statt am Ende einer Folge nicht anders zu können, als weiter zu gucken, ertappt man sich dabei, einfach abzuschalten. Zu sehr quält sich die Handlung voran. Ob Jessicas Jagd nach der Bösen Mutter oder Luke Cages Kampf gegen den  Bushmaster- es wird einfach nicht wirklich spannend. Man guckt einfach weiter. Es wird zur Pflichtveranstaltung.
Folgen müssen einfach weggeguckt werden, damit die Watchlist abgearbeitet wird.
Dabei fing es auf Netflix doch gut an. Jessica Jones, als Spinoff zu Daredevil, machte Spaß, war herrlich anders und konnte voll überzeugen. Die Ankündigung, dass Luke Cage folgte und in goldener Farbpalette und funkigem Soundtrack überzeugte, machte den Marvelfan zuversichtlich. Doch gerade der unverwüstliche Luke, Iron Fist und später der Punisher krankten einfach am fehlenden Spannungsbogen. Gefühlt passierte eigentlich nichts. Ein Umstand, der sich in den zweiten Staffeln- außer Daredevil- weiterzieht. Geht den Machern die Luft aus? Sind so viele Serien einfach nicht mit genügender Kreativität zu befeuern?
Es soll im September mit Iron Fist Staffel 2 weitergehen. Aber wird sich das überhaupt lohnen?
Vielleicht braucht es wieder den Erfolg eines blinden Anwalts aus Hell's Kitchen, um zu zeigen, welches Potenzial in den Serie stecken kann.
So, jetzt muss ich noch Luke Cage bis zum Ende gucken, dann ist das auch mal geschafft.

Dienstag, 31. Juli 2018

Die Rückkehr der Ameise



Nach den Ereignissen von Infinity War hat es ein Film wie Antman and the Wasp  nicht gerade leicht. Wie soll man auch nach so einem Hollywood Bombast anknüpfen? Richtig! Gar nicht!
Der zweite Antman Film setzt zwar die Ereignisse von Civil War fort, ist aber unmittelbar vor Avengers 3 und seinem gewaltigen Ende angesiedelt. Clever, denn so erfährt man in Ruhe, warum sich Antman aus dem Megacrossover rund um die Infinitysteine vorerst heraushält.
Dass es trotzdem reichlich Action, gute Effekte und ordentlich was auf die Lachmuskeln gibt, sollte dem Freund des kleinsten Marvelhelden dennoch klar sein.

Scott Lang ( Paul Rudd) hat Hausarrest. Die Ordnungshüter haben sein Eingreifen im Civil War gar nicht gut aufgefasst. So muss er mit Fussfessel seine Zeit im Eigenheim absitzen. Ganze 2 Jahre! Bei noch so kleiner Übertretung der Grundstücksgrenze schlägt es Alarm und die Polizei ist zur Stelle, darf das Haus durchsuchen und Scott nach Herzenslust gängeln. Doch inzwischen ist der Arrest fast abgesessen und Scott darf bald wieder vor die Tür. Wäre da nicht ein eigenartiger Geist, welcher ausgerechnet hinter der Technik von Hank Pym ( Michael Douglas) her ist. Das Schreckgespenst taucht ausgerechnet da auf, wo Pym kurz vor der Rettung seiner, im Mikrokosmos verschollenen, Ehefrau steht. Klar, dass es ohne Ameisenstärke und Scotts Einsatz nicht klappt. Doch schnell sind ihm auch die pflichtbewussten Gesetzeshüter auf den Fersen und auch ein Schwarzmarkthändler aus der Unterwelt zeigt Interesse an den Errungenschaften des originalen Antmans.
Mit Verfolgungsjagden, tollen Kämpfen und viel Herumgeschrumpfe, darf Antman jedes Register ziehen. Ob ein Haus, dass zum Mitnehmen eingepackt wird, ein Salzstreuer, der eine Tür verschließt oder eine Matchboxsammlung, die tatsächlich zum Herumfahren geeignet ist- der Fantasie sind hier wirklich keine Grenzen gesetzt.

So wird es in knapp 2 Stunden Spielzeit weder langweilig, noch eintönig. Und wer brav bis zum Ende sitzen bleibt, bekommt noch ein Appetithäppchen für Avengers 4 spendiert.
Einzig und allein die, nach SJW- gerechter political Correctness riechende Besetzung lässt einem manchmal vor Offensichtlichkeit die Augen verdrehen. Aber das tut dem Film zum Glück keinen Abbruch.
Ghost, ein Schurke aus dem Spiderman- Universum, entpuppt sich natürlich schnell als Frau ( was er in den Comics natürlich nicht war) und jede noch so erdenkliche Nebenrolle wird mit allem, nur nicht weiß oder männlich besetzt. Das wirkt spätestens seit Spiderman Homecoming nicht nur mehr als verkrampft und erzwungen, es ist auch irgendwie überflüssig.

Auf lange Sicht bleibt Antman ein solider Unterhaltungsfilm, der vor allem von Paul Rudds Komikertalent lebt.  Optisch gelungen in Szene gesetzt, glänzen vor allem wieder die Molekularwelten, in denen sich auch ein Teil des Abenteuers abspielt. Leider wurde hier viel Potential des 3D- Kinos verschenkt. Ansonsten ist der Film gelungen, unterhaltsam, kurzweilig und ein weiterer Beweis, dass aus dem MCU noch lange nicht die Luft heraus ist!


Mittwoch, 25. April 2018

Fair use und Facebookrichtlinien

So schnell kann's gehen: Zuerst wird eines meiner YouTube Videos gesperrt, weil ich einen Kinotrailer im Kleinformat und ohne Ton verwende, um einen Film zu rezensieren., dann droht man mir mit 300 Euro Strafe, sollte ich meinen Account auf Facebook nicht den Bedingungen anpassen, die ab 1. Mai 2018 verpflichtend sind. Wie man das macht und worauf ich achten muss, erklärt mir natürlich keiner. Stattdessen spuckt Google nur Anwälte aus, die mir gegen eine monatliche Gebühr helfen wollen, mich vor Abmahnern abzusichern.
Na klar doch. Ich verdiene mit meinen Videos und Blogs keinen Cent, sondern finanziere alles selbst. Jetzt darf ich auch noch Anwälte bezahlen. Was ist aus dem Internet geworden? Sogleich habe ich meinen Facebook Account komplett gelöscht. Wenn es so weiter geht, werde ich auch Youtube löschen, beziehungsweise nur den Account, ohne Videos behalten. Alleine ein Abmahnverfahren kann mich finanziell komplett ruinieren. Ich habe nicht mal Geld für guten Zahnersatz oder eine neue Küche. Wie soll ich mich da gegen völlig überzogene Geldstrafen wehren?
Für's Erste lasse ich Facebook hinter mir und werde mir auch keinen Ersatz suchen. Bei Youtube bleibe ich wachsam, wie es weitergeht. Es ist schade, dass ich mein Hobby nicht ausleben darf, wenn es nach den großen Konzernen und ihren Rechtsabteilungen geht. Aber das Internet ist schon lange kein Freiraum für Kreativität mehr. Es ist ein Paragraphendschungel mit Erpressermethoden. Das ist wirklich schade.

Donnerstag, 22. März 2018

Wetterchaos und Menschenmassen- Die Leipziger Buchmesse 2018




Da hatte das Wetter wohl Sinn für Humor, als es mit seinem Schneetreiben ausgerechnet am vergangenen Messewochenende die öffentlichen Verkehrsmittel lahm legte.
Doch die hartgesottenen Besucher der Buchmesse haben natürlich trotzdem ihren Weg in die gläsernen Hallen gefunden, die durch die Temperaturunterschiede von Drinnen und Draußen zu Tropfsteinhöhlen wurden.

Verkleidet als Journalist ( nur echt mit Presseausweis) und einem siegessicheren James- Bond- Lächeln, machte ich mich auf, die neuen Messehighlights zu erkunden. Als Wahl- Leipziger ist es doch Ehrensache, sich das Spektakel der Cosplayer nicht entgehen zu lassen. Während zu Pfingsten die Gothiks Leipzig in schwarzen Outfits beehren, wird es im März zur Buchmesse japanisch bunt.
Comichelden, Schurken, Sturmtruppen und Videospielfiguren laufen dann vor emsig knipsenden Paparazzi umher und tauschen Visitenkarten für ihre Blogs, Vlogs und Fanseiten.
Bücher gibt es natürlich auch noch zu entdecken, aber das wird neben den Schauwerten und schönen Kostümen etwas zur Nebensache.

Und während man in der Sachbuchhalle eine Stecknadel fallen hören könnte, wird in der Manga- und Comichalle gedrängelt und geschoben.
Diesmal war ich in Begleitung einer Freundin, die ebenfalls in einem aufwendigen Outfit die Blicke der Gäste und Besucher auf sich zog. Als aufrecht gehendes Reittier von Prinz Ashitaka aus dem Ghibli Film "Prinzessin Mononoke", nahm das Mädel auch gigantische Ausmaße an: von Horn bis Huf war sie vermutlich über 2 Meter groß. Da wirkte ich eher wie ein Asterix mit Obelix- Figur.

Zuerst fiel natürlich die strengere Kontrolle am Eingang auf. Mein Regenschirm mit Katanagriff war bei der Taschenkontrolle stets ein Quell der Aufregung für das freudlose Sicherheitspersonal. Nur der Pinguin würde ein Schwert in einem Schirm verstecken, aber das Argument wollte ich dann doch nicht bringen.
So ging es dann, nach mehreren Kontrollen und Prüfungen in die große Glashalle, deren Wände bereits durch Atemluft gut beschlagen war. Drinnen heizten die Veranstalter, draußen kühlte der verspätete Winter, der zu Weihnachten 2017 wohl im Stau in Sibirien stecken geblieben war.

Von der Buchmesse selbst, sieht man am Samstag leider nur recht wenig, wenn sich das Fußvolk durch seltsam choreografierte Sicherheitsanweisungen manövriert. Da muss man teils große Umwege in Kauf nehmen, nur um in eine andere Halle zu gelangen, denn nicht jeder Gang ist erlaubt. Schnell steht man vor einer Barriere und eine neonfarbene Warnweste wedelt einen zurück in die Gegenrichtung.

Wer damit irgendwann klarkommt und auch noch einen Garderobenhaken sein eigen nennen durfte, konnte sich an den großartigen Outfits der Cosplayer erfreuen, die an den Seiten der Haupthalle Stellung bezogen haben. Nur zu gern ließen sie sich fotografieren und warfen sich gekonnt geübt in ihre Posen. Besonders erfreut war ich über zahlreiche Comiccharaktere, die sich ihr Stelldichein gaben.

Die Halle 1 mit der Manga- Comic- Con war allerdings hoffnungslos überlaufen. Zwischen lauten
Merchandising- Ständen und zahlreichen Einkaufsgelegenheiten für dicke Plüschkatzen und SM- Outfits, schoben sich die Massen von Stand zu Stand und gaben auch nur widerwillig den Weg frei.
So hatte ich kaum Gelegenheit, die kleinen Comicverlage oder die Nachwuchskünstler zu finden, die sich irgendwo außerhalb des Dojinshi- Marktes aufhielten.

Ein Messetag reicht eben nicht aus, um sich zu orientieren. Leider waren die Sneakersohlen abgenutzt und das Nervenkostüm angeschlagen, weshalb ich von einem zweiten Messetag lieber abgesehen habe.

Als positive Eindrücke nehme ich die super netten Cosplayer mit, den Autoren des Perry Rhodan Romanheftes Kai Hirdt und die beiden Kinderbuchautorinnen aus der Straßenbahn, mit denen die Rückfahrt äußerst unterhaltsam war. Dann bis zum nächsten Besuch auf der LBM!

Samstag, 10. März 2018

Aquaman nervt eben nicht!



Was muss DC die Sitcom Big Bang Theory hassen. Haben diese doch mit "Aquaman sucks!" in genau diese Vorurteilskerbe geschlagen, die der wässrige Held seit den "Superfriends" erdulden muss. Ein lächerlicher Blondling, der auf einem übergroßen Seepferdchen reitet. Rette sich wer kann!
Doch kaum schlüpft Jason Momoa in die Rolle des Königs der Meere, finden ihn alle doch irgendwie cool.
Zeit also, mit einem Vorurteil aufzuhören und dem Mann aus dem Ozean eine Chance zu geben.
Zwar gehörten die Justice League Auftritte bereits zu meinen ersten Erfahrungen, doch da war der Fisch bereits aus dem Wasser. Wie sich der Held in seinem eigenen Habitat zu schlagen weiß, kann da nur ein Blick in die eigene Serie zeigen.
Also marschierte ich zum Comicdealer und erwarb den ersten Sonderband des Blonden Fischmannes. Ein erster Annäherungsversuch.

Motiviert durch den kommenden Kinofilm, war es eine längst überfällige Mission, Arthur Curry, wie Aquaman eigentlich heißt, besser kennenzulernen.
Und was soll ich sagen? Aquaman ist cool. Autor Dan Abnett inszeniert einen Helden, der keiner ist. Zu menschlich für sein Volk der Atlanter und zu fischig für die Menschen an Land, ist er nirgends wirklich akzeptiert. Die Justice League misstraut ihm und lässt ihn als Außenseiter stehen. Dabei ist Arthur wahrhaft königlich. Der Mann ist groß. Verdammt groß. Erwachsene Männer wirken knabenhaft neben seiner riesigen Statur. Etwas, das viele vielleicht gar nicht wissen. In Aquaman 1 kommt das bereits gut zum Tragen. Als er erstmals vor die Menschen tritt, sind alle beeindruckt, was für Ausmaße der Herrscher tatsächlich hat. Handschellen zerbricht er mit einer Drehung des Handgelenks. Er verfügt über herkuleske Kräfte und vermag es sogar, einen amerikanischen Militärhubschrauber aus der Luft zu fangen. Er kann also mehr, als nur mit Fischen reden. Dabei ist letzteres auch gar nicht möglich. Er kann telepathisch Kontakt aufnehmen und Meeresbewohnern seinen Willen auferlegen. Ein Plausch über das Wetter hält er deshalb mit Delfinen und Walen noch lange nicht.

Nach bereits zwei Sonderbänden und insgesamt 10 US- Ausgaben, ist Aquaman tatsächlich das erfrischende, neue in meiner Comicsammlung. Viel zu wenig wusste ich über Arthur Currys Schicksal und seine Person. Viel zu sehr wurde auch ich durch doofe Klischees und Vorurteile davon abgehalten, mich mit einem Helden zu beschäftigen, der sich herrlich von den anderen DC und Marvel- Helden abhebt. Vielleicht sollte man eben auch einmal über den Tellerrand schauen und sich auf in neue Gewässer wagen!

Wer es noch möchte, kann immer noch die ersten 4 Bände der Aquaman- Rebirth- Reihe holen, die irgendwo zwischen 13 und 17 Euro, je nach Umfang, liegen. Es erwartet einen
auf jeden Fall beste Unterhaltung.
Aquaman gegen das US Militär und Superman! Mera, die für ihre Hochzeit mit alten Traditionen ihres Volkes konfrontiert wird und die Atlanter im Krieg. Wer noch mehr Gründe braucht: Aquaman reitet zu keiner Sekunde auf übergroßen Seepferdchen durch die Gegend.

Donnerstag, 8. März 2018

Bestrafe mich



Einer von vielen Gründen für meine Anmeldung bei Netflix waren die zahlreichen Marvel- Serien, die sich hier tummeln. Nach Luke Cage und Iron Fist, habe ich mich im November besonders auf den Punisher gefreut. Bereits in der zweiten Staffel von Netflix- Vorreiter Daredevil, verkörperte John Bernthal den grimmigen Racheengel mit dem weißen Schädel auf der Schussweste. Bereits beim Teufel von Hells Kitchen durfte der Punisher alles zerlegen und zog eine beeindruckende Blutspur durch die Stadt.
Als die Ankündigung einer eigenen Serie, rund um Frank Castle, angekündigt wurde, frohlockte mein Testosteron.
Das Intro der Serie, welches ich mal als Schusswaffenballett bezeichnen möchte, machte bereits ordentlich Laune. Die Musik, das Setting und die Darsteller waren gut gewählt, aaaaber dann....

Fassen wir es mal kurz: langweilig. Klar, wenn es bei Punisher zur Sache geht, fließt Blut. Reichlich Blut. Mehr als bei einer Großschlachterei im Allgäu. Da wird geschossen, gemessert und geprügelt. Da brechen Knochen und fliegen Kugeln. Das allerdings nur für gefühlte 20 Minuten in 13 Episoden. Dazwischen wird geredet, verbal ausgetauscht, vor sich hin gebrabbelt und noch mehr geschwatzt. Es ist ein Labermarathon. Viel Gerede, in dem nichts gesagt wird. Dabei stimmt doch alles. Es geht um illegale Militäroperationen in Afghanistan, quasi der Stoff, aus dem "Call of Duty"- Spiele gemacht sind. Es geht um Veteranen, die zurück in der Heimat Amok laufen- nach Las Vegas 2017 ein echt heikles Thema. Und es geht um eine politische Verschwörung. Das sind doch gute Voraussetzungen oder etwa nicht? Warum langweilt es dann aber? Warum quält mich das Gucken derart, dass ich die letzten Folgen immer wieder aufgeschoben habe? Weil eben nichts passiert! Es wird nur darüber geredet! Statt immer wieder Rückblicke zu zeigen, die Frank in Action zeigen, sieht man nur dieses eine Hinrichtungsvideo wieder und wieder. Man hört nur, was die bösen Soldaten in der Talibanheimat getan haben, man sieht es aber nicht.
Wüstensand, Jeeps und Militärhubschrauber, das wäre doch ein Fest geworden. Drogenschmuggel, Hinrichtungen von Kriegsgefangenen, was hätte alles gezeigt werden können!

Da Castle nicht gerade eine soziale Ader hat, kann man sich auch schlecht mit ihm anfreunden oder identifizieren. Er bleibt ein wortkarger Statist, der nur grimmig guckt. Das macht John Bernthal zwar sehr gut, die Nummer wird aber schnell alt.
Und der Punisher in voller Montur, mit Schädel und allem, taucht nur zweimal auf. Zu Beginn und am Ende der Serie. Vielleicht hätte der Gegenspieler nicht nur ein eher passiver Charakter sein dürfen. Bis auf die Folter am Ende, redet er auch nur darüber, wie er Castle ausschalten will.
Ich habe nichts gegen gute Dialoge. Ein wenig Austausch hier ein paar Drohungen da und viel Plot, zum Voranschreiten der Handlung. Doch irgendwie stimmt hier die Spannungskurve selten. Cliffhanger am Ende? Fast gar nicht. Wo bleibt das Gefühl, unbedingt weiter gucken zu wollen? Wo ist der Schock, wenn die Folge schon wieder vorbei ist? Das fehlt hier und wurde in anderen Serien deutlich besser gemacht.
Trotzdem hoffe ich auf eine zweite Staffel, dann bitte mit einem Kampf gegen ein ganz gemeines Drogenkartell bitte. Mit einem Gegenspieler, der richtig fies ist.

Zwar ist Jigsaw ( Ben Barnes) schon ziemlich cool und bis zu seinem Hackfleischgesicht braucht es auch die ganze Serie, aber er tritt auch nur ein bis zweimal in Erscheinung. Dann ist er zwar unglaublich stark aber das kommt eben zu selten vor. ER ist zwar in jeder Folge präsent, um zu reden. Überrascht?
Wer also die Serie auslassen möchte, sollte einfach die letzte Folge gucken, denn die ist das beste an der ganzen Serie. Traurig aber wahr.