Titelbild

Titelbild

Dienstag, 31. Juli 2018

Die Rückkehr der Ameise



Nach den Ereignissen von Infinity War hat es ein Film wie Antman and the Wasp  nicht gerade leicht. Wie soll man auch nach so einem Hollywood Bombast anknüpfen? Richtig! Gar nicht!
Der zweite Antman Film setzt zwar die Ereignisse von Civil War fort, ist aber unmittelbar vor Avengers 3 und seinem gewaltigen Ende angesiedelt. Clever, denn so erfährt man in Ruhe, warum sich Antman aus dem Megacrossover rund um die Infinitysteine vorerst heraushält.
Dass es trotzdem reichlich Action, gute Effekte und ordentlich was auf die Lachmuskeln gibt, sollte dem Freund des kleinsten Marvelhelden dennoch klar sein.

Scott Lang ( Paul Rudd) hat Hausarrest. Die Ordnungshüter haben sein Eingreifen im Civil War gar nicht gut aufgefasst. So muss er mit Fussfessel seine Zeit im Eigenheim absitzen. Ganze 2 Jahre! Bei noch so kleiner Übertretung der Grundstücksgrenze schlägt es Alarm und die Polizei ist zur Stelle, darf das Haus durchsuchen und Scott nach Herzenslust gängeln. Doch inzwischen ist der Arrest fast abgesessen und Scott darf bald wieder vor die Tür. Wäre da nicht ein eigenartiger Geist, welcher ausgerechnet hinter der Technik von Hank Pym ( Michael Douglas) her ist. Das Schreckgespenst taucht ausgerechnet da auf, wo Pym kurz vor der Rettung seiner, im Mikrokosmos verschollenen, Ehefrau steht. Klar, dass es ohne Ameisenstärke und Scotts Einsatz nicht klappt. Doch schnell sind ihm auch die pflichtbewussten Gesetzeshüter auf den Fersen und auch ein Schwarzmarkthändler aus der Unterwelt zeigt Interesse an den Errungenschaften des originalen Antmans.
Mit Verfolgungsjagden, tollen Kämpfen und viel Herumgeschrumpfe, darf Antman jedes Register ziehen. Ob ein Haus, dass zum Mitnehmen eingepackt wird, ein Salzstreuer, der eine Tür verschließt oder eine Matchboxsammlung, die tatsächlich zum Herumfahren geeignet ist- der Fantasie sind hier wirklich keine Grenzen gesetzt.

So wird es in knapp 2 Stunden Spielzeit weder langweilig, noch eintönig. Und wer brav bis zum Ende sitzen bleibt, bekommt noch ein Appetithäppchen für Avengers 4 spendiert.
Einzig und allein die, nach SJW- gerechter political Correctness riechende Besetzung lässt einem manchmal vor Offensichtlichkeit die Augen verdrehen. Aber das tut dem Film zum Glück keinen Abbruch.
Ghost, ein Schurke aus dem Spiderman- Universum, entpuppt sich natürlich schnell als Frau ( was er in den Comics natürlich nicht war) und jede noch so erdenkliche Nebenrolle wird mit allem, nur nicht weiß oder männlich besetzt. Das wirkt spätestens seit Spiderman Homecoming nicht nur mehr als verkrampft und erzwungen, es ist auch irgendwie überflüssig.

Auf lange Sicht bleibt Antman ein solider Unterhaltungsfilm, der vor allem von Paul Rudds Komikertalent lebt.  Optisch gelungen in Szene gesetzt, glänzen vor allem wieder die Molekularwelten, in denen sich auch ein Teil des Abenteuers abspielt. Leider wurde hier viel Potential des 3D- Kinos verschenkt. Ansonsten ist der Film gelungen, unterhaltsam, kurzweilig und ein weiterer Beweis, dass aus dem MCU noch lange nicht die Luft heraus ist!