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Sonntag, 3. April 2016

Je- Je- Jessica!

Marvel ist auf der göttlichen Mission uns nicht nur im Kino mit ihrem komplexen Universum zu erfreuen, sondern auch im TV geht die Jagd auf böse Jungs und Mädchen weiter. Spätestens seit Daredevil ist auch Netflix eine gute Adresse für Freunde der etwas düsteren Comicadaptionen. Immerhin schreitet der Teufel von Hells Kitchen nicht gerade kinderfreundlich zur Tat und hinterlässt gerne ein paar blutige Leichen.

Mit Jessica Jones geht Netflix nun eine Stufe weiter und etabliert in 13 Folgen die Abenteuer der etwas rauflustigen, trinkfesten und schnippischen Privatdetektivin. Krysten Ritter fällt dabei als erstes ins Auge. Immerhin handelt es sich bei ihr nicht gerade um die typische Hollywood- Schönheit. Vielmehr hat sie ihre Ecken und Kanten, was für diese Rolle nicht gerade unwichtig ist. Von Genervtheit, Zorn, Langeweile und Frust reicht ihr Mimik- Repertoire in jeder Situation bestens aus. Wenn es um Action geht, weiß die Serie ebenso zu überzeugen, wie im Tiefgang der Figuren. Gut und Böse haben immer mehr Seiten.
So helfen Freunde beim Verstecken einer Leiche und Bösewicht Kilgrave ( David Tennant) ist ein ängstlicher Junge auf der Suche nach Liebe. So leicht wird man also an dieser Serie nicht mit Schwarz- Weiß-Denken herankommen.

Die Handlung ist recht einfach und spannend gestrickt. Jessica Jones, eine eher umstrittene Schnüfflerin, spitzelt Ehemännern hinterher, die ihre Frauen betrügen. Doch ihr üblicher Alltag kehrt sich ins Negative, als Kilgrave wieder in ihr Leben tritt. Mit der Fähigkeit, anderen Menschen seinen Willen aufzuzwingen, hatte er es geschafft, die feiste Schwarzhaarige Kämpferin an die Leine zu legen. So musste sie des öfteren die Drecksarbeit für den smarten Englishman erledigen und hat deshalb auch einiges an Blut an ihren Fingern.
Im Glauben, dem ehemaligen Peiniger entgangen zu sein, ist die Panik um so größer, als der vermeintliche Tote sich wieder in ihr Leben zwingt.

Doch Kilgrave, gespielt von Dr. Who Darsteller David Tennant, ist mehr, als nur ein machthungriger Mann. Er will, dass Jessica ihn liebt. Und jeder Mann in ihrem Leben läuft nun Gefahr, Opfer des eifersüchtigen Irren zu werden, der selbst eine ganze Poilzeistation in seine Gewalt bringen kann.

Nur ist Jessica nicht ganz auf sich allein gestellt. Luke Cage, ein unkaputtbarer Barkeeper, steht ihr bald zur Seite und hilft der Dame in Unnöten schlagkräftig aus. Denn Jessica ist mit ihren Kräften nicht ganz wehrlos. Wer Autos anheben kann, Türen aus den Angeln reißt und Menschen wie Marionetten wirft, der braucht vermutlich weniger Hilfe als andere.

So geht in Jessica Jones einiges zu Bruch und fast jeder Charakter dieser Serie zeigt mindestens einmal seine düstere Seite. Kein Wunder also, dass man es vor lauter Spannung kaum erwarten kann, wie das Abenteuer ausgeht. Zwar gibt es hier und dar kleine Logiklücken, aber die Geschichte ist äußerst unterhaltsam präsentiert, sodass man- wie bei Netflix üblich- schnell alle Episoden wie Kartoffelchips in sich gesogen hat.

Da bin ich gespannt, wann es bald weitergeht und ob wir demnächst auch ein Crossover mit dem roten Teufel von Hells Kitchen haben werden.