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Dienstag, 9. November 2021

Eternals- Gehen Marvel die Ideen aus?

 


Endlich geht die Reise mit dem Marvel Cinematic Universe weiter. Nach Spider- Man " Far from home" spielte sich das Geschehen erst einmal nur im Serienkosmos von Disney Plus ab. Reichlich unbefriedigend für Cineasten und wenn wir ehrlich sind, steht das "C" im MCU ja schließlich nicht für Serien. 

Um So schöner also, dass Fans des Comicriesen jetzt auf neue und alte Gesichter hoffen können. Black Widow kam allerdings ganze 10 Jahre zu spät für ihren ersten Solofilm. Immerhin ist sie in Endgame gestorben, weshalb sich jetzt niemand wirklich für eine Handlung interessiert, die nachträglich so eben mal kurz zwischen Civil War und Infinity War geklatscht wurde. 

Besser wurde es da schon mit Shang- Chi. Frischer Held, coole Bilder und ein Martial Arts Setting, das es so noch nicht im MCU gab. Das war richtig gut und zeigte, dass es jeder Held aus dem Archiv zu etwas bringen kann, wenn man sich nur traut.

Nachdem "Guardians of the Galaxy" ein totaler Erfolg mit gänzlich unbekannten Figuren wurde, war die Angst vor Helden der dritten Reihe nicht mehr ganz so groß. Doch es liegt eben auch an der Handschrift des Regisseurs und seiner Vision. 

Mit Chloé Zhao hatte Disney/ Marvel auch noch eine Oscarkandidatin am Start, die mit "Nomadland" für Aufsehen sorgte. Doch wie schlägt sich eine Vertreterin des künstlerisch Wertvollen bei etwas scheinbar banalem, wie einer mainstreamigen Comicverfilmung? 

Kritiker machten schnell darauf aufmerksam, dass Zhaos Erzählweise und Bildsprache gut für Dokumentationen und schlecht für Superhelden sind. Da wird jede Pore und jede Wimper eingefangen, doch für die Totalen bleiben da nur seltsam choreographierte Gruppenbilder die anmuten, als laufe gerade eine Showtanztruppe durchs Bild. Jeder stellt sich rein Zufällig in einer einstudierten Formation auf. Das wirkt nicht nur lächerlich, sondern zeigt, dass die Bildsprache eines Comicheftchens nicht immer in der Realität des Bewegtbildes funktionieren muss.

Auch der große Cast kann nicht gut beleuchtet werden, wenn die Handlung nur an zwei Figuren klebt. Insgesamt also eine recht verzwickte Sache, wenn man die Aufgabe hat, Götter zu inszenieren, die der Welt derart entrückt sind, dass sie sich nicht als Teil der Menschheit verstehen, sondern sie gar von oben herab betrachten. 

Bleibt nur die Frage, warum Kevin Feiges Finger ausgerechnet auf jene Eternals zeigte, die in Marvels Comicwelt gar keinen Auftritt in den letzten Dekaden hatten. Gehen Disneys Marvel etwa die Figuren aus? Kann es daran liegen, dass es für die X-Men zu früh, für Ironman und Captain America vorbei, für Black Panther unmöglich und für Black Widow zu spät ist?


Montag, 19. Juli 2021

Loki die Serie? Alles nur Täuschung?

 


Das MCU findet ja, Corona sei Dank, größtenteils im Streamingdienst von Disney Plus statt. So hatte man mit WandaVision und The Falcon and the Wintersoldier schon einiges vorgelegt. Mit Loki sollte nicht nur der erste Schurke seinen Auftritt haben, die Serie hat mit Tom Hiddleston auch einen hochkarätigen Filmschauspieler zu bieten.  

Doch kann der Zeitreisetrubel, der sich wie eine Mischung aus "Men in Black" und "Sliders" anfühlt, wirklich überzeugen? Und wäre dem Prinz von Asgard nicht eher mit einem Solofilm geholfen? Ich verrate es euch gern.

Tatsächlich ist Loki, der Bruder von Thor ein echter Fanliebling. Kein anderer Schurke kommt so gut bei den Fans an. Auch wenn Thanos beeindruckend und in allen Filmen des MCUs präsent war, hatte Loki mit seinem Witz und Charme stets die Nase vorn. Die Ankündigung einer Serie im Marvel Universum ließ Fanträume höher schlagen und der erste Trailer versprach eine andere Richtung, als die Sitcom- lastige Wandaserie und der Actionreißer mit Flügeln und Schild.

Es beginnt mit Lokis Flucht während der Ereignisse von Avengers Endgame. Durch Zeitreise und zahlreiche (un)glückliche Zufälle, entgeht der Gott des Schabernacks seinem Schicksal und türmt mit samt Tesserakt. Doch sein Verschwinden ist nicht vom Universum geplant und ruft die TVA auf den Plan. Eine Art FBI der alternativen Realitäten. Man nimmt Loki fest und bringt in ins Hauptquartier. Ein Alienbüro, das in J. Edgar Hoovers Bürostil der 30er Jahre gefangen ist: 

Magnetbänder, Diaprojektoren und braune Ledermöbel in noch brauneren, holzvertäfelten Büroräumen. 
Alles wirkt so zeitlos gealtert. Quasi der Retrolook, wie wir ihn aus den Fallout- Spielen kennen. 
Loki, der sich mit Moebius ( Owen Wilson), einem hochrangingen TVA- Agenten anfreundet, wird alsbald zu einer Art Berater der seltsamen Behörde. Denn es gilt, einen bösen Kriminellen zu fangen: Loki. Nur (Überraschung) in weiblicher Gestalt, mit Namen Sylvie ( Sophia Di Martino). 

Der She-Loki, anfangs die wenig überraschende weibliche Woke- Kreatur, entpuppt sich jedoch Dank guter Dialoge und einer überzeugenden Darstellerin schnell zu einer echt witzigen Hauptfigur mit Tiefgang. Da hat Marvel noch einmal Glück gehabt. 

Dass sie eigentlich nicht die Böse ist, sondern ihr eher böse mitgespielt wird, wird bereits am Anfang der 6- teiligen Serienstaffel klar. Beruhigend, dass Loki und She-Loki zum Traumteam werden und es auch ruhig mal knistern darf. 

Zwar wird viel Dialog an Schreibtischen verplappert und man kann die Büros der TVA bald nicht mehr sehen, dafür kommen gute Effekte zum Einsatz, wenn ein Planet durch einen Kometen zerstört zu werden droht oder am Ende der Zeit ein gewaltiges Schloss im Nichts auf unsere Antihelden wartet. 

Das Ende kommt allerdings zu abrupt und ein oder 2 Folgen mehr hätten der ersten Staffel sicher gut getan. Doch da es eine 2. und 3. Staffel geben soll, wird hoffentlich bald alles schön aufgeklärt.

Unterm Strich lässt sich die Serie Anfangs viel Zeit, die ihr am Ende fehlt. Das Gespann aus Loki, Sylvie und Moebius funktioniert und auch die anderen Lokivarianten sind extrem gut gelungen, wenn auch nur sehr kurz im Bild.

Bisher ist die Serie von Präsentation und Story die beste und weiß zu unterhalten. Wäre da nur nicht das Gefühl von Unvollständigkeit.

Ob das alles in einen Film gepasst hätte? Vermutlich ja, denn viel passierte nicht. Doch wer weiß, was die Serie noch auffährt. Wer nicht weiß, dass es eine Serie ist, vergisst es nach ein paar Minuten angesichts der starken Sets und Effekte eh bald von allein.


Dienstag, 8. Juni 2021

Zack Snyders Justice League "Dark"

 


Wer kennt es nicht? Kaum hat man sich einen Film auf Bluray oder DVD gekauft, da dauert es nicht lange und eine erweiterte Version wird angekündigt. Ob "Bladerunner"; "Der Herr der Ringe" oder "X-Men Zukunft ist Vergangenheit"- irgendwann hatte man dann beide Versionen im Regal.

Dass bei "Justice League" von 2017 etwas passieren musste, um die völlig vermurkste Kinofassung wieder gut zu machen, war irgendwie klar. Oder nicht? Immerhin hatte Warner Bros. stets betont, dass niemand die Absicht hatte, einen Director's Cut zu veröffentlichen oder eine Mauer zu bauen.

Sowohl Regisseur Zack Snyder, als auch seine Schauspieler Jason Momoa, Gal Gadot und Henry Cavill hielten gegen das Dementi. Es wurde gepostet was das Zeug hält und durch reichlich Fandruck ( auch ich hatte die online Petition unterzeichnet...) kam es, wie es eigentlich nicht hätte kommen müssen:

Tada! Der Snyder- Cut ist da! HBO Max freute sich über das 4-Stunden-Epos, welches das sonst eher lahme Spielprogramm des Streaminganbieters aufpeppte. In Deutschland musste man dafür seine Seele an Sky verkaufen oder auf den Homerelease der Discversionen warten.

Ich tat letzteres und bestellte die BR- Disc Version vor. Doch sollte ich es wagen? Wäre der Kinoschnitt von Whedon dann nicht obsolet? 

Doch es stellten sich noch andere Fragen: macht das quadratische Bildformat Anno 2021 überhaupt Sinn? Was soll die plötzliche episodenhafte Erzählweise? Und wen interessiert noch, wie alles im Snyderverse endet, wenn man bei Warner eh in andere Richtungen drängte? 

Nach dem ersten Schauen, was Dank der Länge zwei Sitzungen brauchte, war ich dann etwas schlauer. So richtig wurde das Universum weder zu Ende gedacht und trotzdem wurden allen nachfolgenden DC- Filmen nicht widersprochen. Ganz im Gegenteil.

In 7 Episoden und einer deutlichen düsteren Farbkorrektur wurde die Reise der Justice League völlig neu erzählt. Dabei war es kein Extendet Cut oder Director's Cut, es war ein ganz anderer Film, der nur ganz selten auf Szenen zurückgriff, die bereits im Kino sichtbar waren. Und selbst bei jenen genannten Szenen war alles umfangreicher und anders. Es war das, was die Kinoversion eben nicht war: die Vision von Zack Snyder ganz ohne Einflussnahme des Studios.

In über 240 Minuten konnte sich der Regisseur mit dem Hang zur Überlänge richtig austoben. Und das tat er auch mit Genuss. Nachdrehs, überarbeitete Effekte und ein neuer Soundtrack machten klar, dass man hier Justice League 2.0 am Start hat.

Doch ist mehr gleich besser? In diesem Falle unbedingt. Klar dürfte sein, dass diese Version niemals in eine Kino gelangt wäre- zu sperrig, zu groß zu unhandlich. Alles wirkt wie eine aufgeblasene Webserie, die das Budget regelrecht im Kamin verfeuert hat. Doch es hat sich gelohnt. Die Fans dürften versöhnt sein. Ich zumindest, bin es.

Mittwoch, 24. Februar 2021

Moral Kompott der Film




Das wohl brutalste Spiel goes Kino. Naja, oder zumindest goes Film. Denn, ob man hierzulande in ein Kino darf, weiß ja nur der Gesundheitsminister. Doch zumindest darf uns ein Trailer darüber erfreuen, dass Mortal Kombat einen neuen Film spendiert bekommt. Zwar gab es anno 1995 bereits ein Kinoabenteuer mit einer Fortsetzung 1997, doch vermutlich sollte man das schnell verdrängen. Zumindest, was Teil 2 und sein Budget von 13,50 DM angeht, braucht man nicht drüber zu reden. Auf der Gamesconvention waren Mortal Kombat Fans besser verkleidet, als die Schauspieler des Films. 

Jetzt endlich gibt es Bewegtbilder aus einem neuen Jahrtausend mit der Vermutung, dass hier jemand mal vernünftig Geld in die Hand genommen hat und sogar einen guten Kostümschneider aufgetrieben hat. Auch die Effekte, welche besonders bei Sub Zero und Scorpion abgefackelt werden, haben höchste Qualität. 

Da kommt also ein ganz schönes Brett an Film auf uns zu. Oder etwa nicht?

Von der Story wird erst einmal nichts verraten. Vermutlich wird es aber um das Turnier um Leben und Tod gehen. Das dürfte für Kenner der Spiele ja nix Neues sein. Wer Protagonist Cole ist, dürfte da eher Fragen aufwerfen. Warum man eine unbekannte Figur zur Hauptperson erklärt, statt auf bekannte Fanlieblinge zu setzen, ist jedoch ein Rätsel. 

Vielleicht ist es wie in einem Spiel, wo man sich seinen eigenen Kämpfer erstellen muss. Nur dann wäre er etwas spektakulärer geworden als jener Jüngling mit dem Drachenmal. Aber wie immer gilt mein Leidspruch: "Ein Urteil fälle ich erst nach dem Abspann..."

In diesem Sinne: "Fight!"

DC Fandome, die Convention fürs Wohnzimmer

 




Eins muss man Corona lassen: es macht erfinderisch. Wie sonst könnte ich einfach und bequem, vom Wohnzimmer aus, eine Convention in den USA besuchen. Statt hunderte von Euro zu verblasen, um einen Flug und eine Hotelunterkunft zu buchen, den Urlaub opfern und dann in einer vollen Messe die Hoffnung zu haben, etwas mitzubekommen.

Am Samstag war es dann soweit: DC öffnete die virtuellen Pforten seiner Fandome und versprach große Ankündigungen, viele Stars und neue Infos zu allen laufenden Projekte. Der Countoun lief auf der offiziellen Webseite, bevor sich dann die Tore zum Livestream öffneten, der dann sofort mit dem Wonder Woman 84 Panel loslegte. Und, wie erwartet, brachte die Regisseurin Patty Jenkins den zweiten offiziellen Trailer mit. Endlich konnte man Cheetah ( Kristen Wig) bewundern, die zwar nur kurz als Raubkatze durch das Bild hüpfte, dafür hatte man nun Gewissheit, dass der Look ganz dem Comicvorbild entspricht.

Es folgte ein Panel mit Autor Neil Gaiman, der etwas Neues zu seinen Sandman- Comics zu erzählen hatte und eine Hörspielfassung mit Michael Sheen ( Good Omens) vorstellte. Für den britischen Schauspieler hatte er auch nur lobende Worte übrig. Sheen war ja auch anwesend und freute sich, bei so einem Projekt mitzumachen.

Viel spielte sich dann im Namen der Diversität und der heiß geliebten Political Correctness ab. Ein Panel, bestehend aus schwarzen Schauspielerinnen, wie Anna Diop ( Titans), Candice Patton ( The Flash) und einigen, mir sonst unbekannten Gesichtern. Natürlich waren sich alle Damen einig, dass es mehr schwarze Frauen als Superhelden geben muss, wobei die ersten beiden genannten schon durch Blackwashing ihre Rollen bekamen und die neue Batwoman einen Charakter verkörpert, der fürs TV erfunden wurde, da Ruby Rose nach nur einer Staffel ausgestiegen ist. Ein anderes Panel zu "Milestone" zeigte auch einige Autoren und Zeichner, die sich mehr für schwarze Helden ( Hautfarbe, nicht Kostümfarbe) stark machten. Zeichner Jim Lee war als koreanisch- amerikanischer Zeichner mit von der Partie und konnte sich einen seltsamen Blick nicht verkneifen, als man die Hautfarbe erneut zum Thema machte. Versteht mich nicht falsch: ich bin absolut gegen Rassissmus und freue mich auf neue und kreative Figuren, egal welchen Geschlechts oder welcher Hautfarbe. Wenn ich jedoch spüre, dass alles nur noch aus einer Agenda heraus passiert, statt wirklich eine kreative Entscheidung zu sein, dann stößt mir das übel auf. Die Ankündigung auf einen schwarzen Batman im Jahre 2021 hat mich dann auch nicht mehr überraschen können. Das ist ja sehr kreativ und dringend nötig und bla bla.

Es waren auch zwei interessante Spielankündigungen mit "Gotham Knights" und "Suicide Squad kills the Justice Leage" vertreten. Letzteres hatte nur ein paar hübsch gerenderte Zwischensequenzen zu bieten aber auf der Playstation 5 sieht das alles bestimmt ganz toll aus. Die Panels dazu waren leider sehr kurz und man bekam nicht viele Informationen dazu geboten. Schade. Dafür zog sich das "Wonderwoman Cast spielt Werwölfe vom Düsterwald" und das Suicide Squad Trivia Quiz ganz schön in die Länge. Viele Filminformationen gab es nicht, außer dass Regisseur James Gunn ( Guardians of the Galaxy) mit "The Suicide Squad" den größten und tollsten Film aller Zeiten macht. Abwarten.

Dwayne Johnson zeigte sich im "Black Adam" Panel im engsten Pulli der Welt, durch dessen schwächlichen Webstoff Muskeln und Venen deutlich zu erkennen waren. Gewohnt charmant stimmte uns der ehemalige Wrestler auf den kommenden Bösewicht ein, der allerdings ehr als Antiheld konzipiert wird. Da noch nicht gedreht wird, präsentierte Jim Lee ( der einzige Zeichner und dazu recht oft vertreten) einige tolle Artworks, die vertont als Teaser durchgehen. Immerhin ein echtes Lebenszeichen zu diesem Projekt. Über Shazam! Teil 2, konnte der Cast um Zachary Levi nichts ausplaudern, außer den Titel, der "Fury of the gods" heißen wird. Immerhin etwas. Die Schauspieler waren alle recht gut gelaunt und es hat Spaß gemacht, zu sehen, dass die Filme von DC endlich an Fahrt aufnehmen. Auch der neue Trailer zu "The Batman" von Matt Reeves ( Planet der Affen) macht Lust auf Mehr. Die ganzen Webcam Chats mit Hollywood erinnerten an Homeoffice Sitzungen, gewährten aber recht schöne Einblicke in die Wohnsituation einiger Schauspieler und Autoren. An Stars und Namen fehlte es an diesem Abend jedenfalls nicht. Der Flash- Cast; Zack Snyder, James Wan und viele andere zeigten sich vor den Kameras und versprühten vor allem eins: Liebe zum DC Universum. Nicht jeder wird die Comics lesen und wurde mit den Heftchen groß. Viele haben ihre ersten Berührungen mit Superhelden durch Film und Fernsehen. Oft wurde hier die "Wonder Woman" TV Serie mit Lynda Carter erwähnt, die auch zu sehen und hören war. Andere kamen mit Tim Burtons Batman ( 1989) auf den Geschmack.