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Sonntag, 29. Dezember 2019

Showdown in den Sternen



Es war das Highlight des Kinojahres 2019: die 9. Episode der Star Wars Saga stand ins Haus. Nach dem stark vermurksten 8. Teil, galt es nun, die Gemüter zu versöhnen und die dritte Trilogie zu einem würdigen Abschluss zu führen. Hierfür hat sich Disney wieder J.J. Abrams als Regisseur verpflichtet, um die Reise von Rey; Finn und Po zu Ende zu bringen. Doch kann man das Ruder noch herumreißen?

All die losen Erzählstränge müssen nun verknüpft werden und es darf keine Fragen mehr geben. Kein Wunder also, dass die Länge des Films mit 142 Minuten glatt ein DC Film von Zack Snyder hätte sein können. Doch es muss aufgeholt werden, was in Episode 9 so belanglos vertrödelt wurde. Rey muss zum vollwertigen Jedi aufsteigen und Kylo Ren braucht seine Knights of Ren. Der Widerstand muss sich gegen die neue Ordnung formieren und es muss um das Schicksal des Universums gehen. Das kann man unter 2 Stunden nicht schaffen.

So wirkt die Handlung recht straff und es bleibt fast keine Luft zum Verschnaufen, ehe dann der Showdown mit brachialer Gewalt über den Zuschauer hereinbricht. Doch schafft es Regisseur J.J. Abrams endlich, seinen Figuren mehr Tiefe zu verleihen und lässt die alten Recken der Vergangenheit hinter sich, um die jungen Wilden auf eigenen Füßen stehen zu lassen. Dass Han Solo und Leia hier Händchen halten, ist schnell vorbei. Rey schafft es, doch noch zu einem Publikumsliebling zu werden und zeigt, dass sie auch mal Fehler macht oder an einer Aufgabe scheitert. Auch wenn die Macht stark in ihr ist, braucht sie viel Übung um über sich hinaus zu wachsen.

"Der Aufstieg Skywalkers" ist ein Abschluss, der irgendwie versucht alle 9 Teile des Sternenkrieges zu einem Ende zu bringen. Ganz klar ist ja nun wirklich nicht, wie es mit künftigen Filmen weitergeht. Für mich war der Gang ins Kino eine gute Entscheidung und ein schöner Ausklang der beliebten Star Wars Reihe, die mich seit meiner Kindheit begleitet. Ich hatte weder das Gefühl, dass etwas in der letzten Trilogie fehlt, noch muss ich etwas an der Machart des Films bemängeln. Besser hätte es nicht laufen können. Auch wenn die Kritiker es anders sehen und im Schnitt nur 6 von 10 Punkten vergeben, bin ich froh, dass mit Episode 9 endlich wieder Star Wars Feeling aufgekommen ist. Und das ohne Wenn und Aber.

Sonntag, 1. Dezember 2019

Lieber nicht


Eigentlich habe ich sie immer belächelt, jene Spieler, die sich jedes Jahr zur selben Zeit ein Fußball- oder Formel- 1- Spiel gekauft haben. So richtig habe ich nie verstanden, warum man sich andauernd das gleiche Spiel, mit leichten Veränderungen zulegt. Bis ich eines Tages Wrestlingfan wurde und mir auch die Spiele besorgt habe. Damals noch auf der Playstation 2 mit "Here comes the pain!". Ab da wollte ich jedes neue Spiel haben, weil Wrestler XYZ eine andere Hose trägt oder eine neue Frisur hat- verrückt. So geht dass jetzt seit 14 Jahren. Doch warum habe ich und werde ich kein WWE2K20 haben? Immerhin zieren das Cover doch Roman Reigns und Becky Lynch? Die Antwort: Angst!

Wie jetzt? Angst vor einem Spiel? Eher die Angst vor der lieblosen Ware, die die Entwickler da im Oktober 2019 in die Regale gestellt haben. Sieht man sich Spielberichte und Videos des Titels an, ist von Unspielbarkeit und vielen Grafikfehlern die Rede, die ich einfach nicht ignorieren kann. Schade, denn eine gepflegte Spielerunde auf der Playstation macht immer viel Spaß. Wenn der Ringrichter jedoch mit Saghetti- Armen und Beinen im Ring versinkt, Becky Lynchs Gesicht verschwindet und nur noch Augen und Mund durch die Luft schweben, dann finde ich das eben doof. Doch warum passiert so etwas?

Ein gutes Spiel zu entwickeln kostet Zeit. Und Zeit haben die Entwickler eben nicht, wenn jedes Jahr ein solches Spiel erscheinen muss. Final Fantasy hat damals 5 bis 10 Jahre gedauert, bis die Entwicklung fertig war. Ob gut oder schlecht, verbugged waren die Titel jedenfalls nie. Sportspiele sind nur noch Updates der Vorgänger. Man packt scheinbar das selbe Spiel in ein anderes Cover, ändert das Menü und ein paar Features ab und voila! 60 Euro bitte.

Dabei würde es ausreichen, nur noch alle 3 Jahre ein Sportspiel zu veröffentlichen und es durch kleine DLCs aktuell zu halten. Gibt es einen neuen Charakter in der Show? Dann lade ihn dir im neuen Updatepaket herunter. Doch leider machen die Firmen damit weniger Geld, als mit einem vollwertigen Titel. Aber würden sie dann nicht mehr Zeit für bessere Spiele haben? Verzwickte Sache.

Ich halte mich jedenfalls von diesem Titel fern. Mut zur Lücke heißt sowas. Durch DLCs konnte ich den Roster aktualisieren und durch Neuzugänge aufstocken. Mal schauen, wie dann WWE2K21 wird. Die Hoffnung stirbt ja zuletzt.

Donnerstag, 7. November 2019

keine Zukunft für den T-800


Es war schon an den Reaktionen der ersten Promofotos abzulesen: so richtig toll fand keiner, was da zum 6. Terminator versprochen wurde. Erzwungene Frauenpower, wenig neues und ein irgendwie liebloses Szenario. Auch ich zählte mich zu Jenen, denen die Skepsis nur so aus dem Maul tropfte. "Wokenator" titelten da einige. Ich fand einfach nur, dass mir alles fehlte, was eigentlich Kern einer guten Terminatorgeschichte hätte sein sollen.

Dann ging ich ins Kino und dachte nach dem Genuss der 6. Auflage von Arnolds Killerroboter, dass das doch gar kein schlechter Film war. Klar, hier und da hätte man es besser machen können, doch im Gesamtbild ging ich sichtlich erleichtert aus dem Lichtspielhaus meines Vertrauens. Leider stand ich damit fast allein da. Meine Begleitung fand den Film zwar auch gut aber die Tatsache, dass der Film 120 Millionen Dollar Miese gemacht hat, ist erschreckend. Was ist geschehen?

Regisseur Tim Miller, bekannt für den genialen ersten Deadpool- Film, übernimmt das Steuer und James Cameron, Schöpfer der ersten beiden Kultfilme gibt den Produzenten. Das klingt vielversprechend. Leider hatten wir seit dem dritten Teil keinen erfolgreichen Terminator mehr. Alles floppte, egal wie man es anging. War Teil 3 eine Wiederholung des zweiten Teils, Teil 4 eine Zukunftsmusik mit Starbesetzung und Teil 5 ein Remake mit Neuorientierung und dem Blick auf den ersten Teil, so schepperten sie alle am Erfolg des zweiten Teils vorbei. Und je älter und klappriger Arnold wurde, desto verzweifelter wirkte es irgendwie, ihn trotzdem in diese Rolle zu pressen. Als man dann mit Teil 6 um die Ecke bog, verdrehten einige Fans nur noch hilflos die Augen. Vermutlich blieben sie schon aus Prinzip dem Film fern.

Dabei hat Dark Fate alles, was ein Terminator braucht. Arnold wurde sinnvoll in die Story eingebettet, neue Figuren, wie Grace ( Mackenzie Davis) wirken erfrischend neu und Sarah Connor ( Linda Hamilton) ist ein Badass vor dem Herrn. Klar, danach geht es bergab. Der neue, böse Terminator ( Gabriel Luna) ist Trumps Alptraum: ein mordender Mexikaner, der sogar über die Grenze huscht. Doch bleibt er leider etwas zu konturlos und seine Fähigkeiten wirken seltsam unkoordiniert. Dani Ramos ( Natalia Reyes) ist als künftige Anführerin der Résistance wenig überzeugend und gerade die Sequenz in einem Flüchtlingscamp ist ungewohnt politisch und damit ungewollt komisch. Kurzum, Dark Fate macht vieles gut, haut aber auch häufig daneben. Die Action jedoch ist stimmig und unterhaltsam und längst nicht so verwirrend erzählt, wie in Teil 5 "Genesys".

Vielleicht erleben wir aber gerade etwas, das längst überfällig war. Zum Einen Arnolds Ruhestand. Immerhin hat sich das der Mann mit über 70 verdient. Zum Anderen, ist bewiesen, dass es langsam genug ist, sich mit dem Remake-Reboot- Zauberstab über Klassiker der 80'er herzumachen. Es waren eben andere Zeiten. Was damals funktioniert hat, funktioniert heute eben nicht mehr. Dazu haben sich unsere Sehgewohnheiten einfach zu stark verändert. Und der einzige Grund, warum wir gern an die Klassiker denken, ist, weil wir mit ihnen aufgewachsen sind. Ansonsten nennt mir einen Millenial, der etwas mit Stirb Langsam Teil 1 anfangen kann.

Doch nichtsdestotrotz ist Dark Fate einen Kinobesuch wert. Er ist kein schlechter Film. Er wird aber nicht schaffen, was einst mit Teil 1 und 2 aus der Kinolandschaft wurde. Genauso wenig gelang es, nach Arnold einen weiteren Bodybuilder groß raus zu bringen. Aber besser ist das. Dennis Wolf wäre auch nicht überzeugend.

Mittwoch, 23. Oktober 2019

Nicht witzig!



Jack Nicholson, Heath Ledger und Jared Leto haben es vorgemacht:  Batmans ikonischer Gegenspieler ist so vielschichtig, dass jeder Schauspieler eine andere Figur erschuf. Jede Version des Clownprinzen ist so anders und trotzdem zeigen sie den selben Schurken. Nach vielen Misserfolgen des DC Universums auf der großen Leinwand, soll nun auch Joaquin Phoenix in die Rolle des Killerclowns schlüpfen. Doch kann er seinen Vorgängern das Wasser reichen? Schafft er es, eine eigene  Interpretation zu schaffen oder wird ihn der Vergleich mit seinen cineastischen Vorgängern zum Verhängnis?

Vorweg muss ich sagen, dass mich die Ankündigung eines Joker- Films wenig interessiert hat. Statt das DC Universum endlich auf Kurs zu bringen, wirkte das Filmprojekt wie eine Ablenkung, die nicht sein muss. Braucht man einen Jokerfilm? Was ist mit Jared Leto, der in Suicide Squad einen neuen Clown verkörperte? Es schien, als hätte Warner Brothers wieder den völlig falschen Weg eingeschlagen.

Der Trailer hatte es unterdessen geschafft, zu fesseln und ein beklemmendes Gefühl zurückzulassen. Könnte dies der beste Einblick sein, den wir in Batmans wichtigsten Antagonisten bekommen? Und so war der Kinobesuch ein letzter Termin für die Comicverfilmungen des Jahres 2019. Doch konnte nach dem Blockbuster- Bombast von Avengers Endgame eine weitere Adaption das Publikum überzeugen?

Regisseur Todd Phillips pfeift auf Konventionen und inszeniert ein düsteres Werk, dass sich gekonnt an Vorbildern von Martin Scorsese orientiert. "Taxidriver" und "The King of Comedy" sollten hier Pate stehen. In Optik und Stimmung ging es hier weniger um seichte Unterhaltung sondern um das unangenehme Auseinandersetzen mit der menschlichen Psyche und ihrer Abgründe. Gotham als eine gescheiterte Metropole in der die Menschen zu Monstern wurden und die Armen unweigerlich zum Opfer werden, um die sich niemand kümmert. Protagonist Arthur Fleck ( Joaquin Phoenix) ist hier ein geistig kranker Mann, den die Menschen hassen und aus dem Weg gehen. Der gescheiterte Comedian wünscht sich nichts sehnlicher, als seine Mitmenschen zum Lachen zu bringen, doch diese freuen sich erst, wenn er geschlagen und getreten am Boden ist. Kein Wunder also, dass Arthur eine Verwandlung durchmacht. Der Joker wächst in ihm mit jeder Demütigung und wird zum Schutzschild für den dürren Verlierer.

Phoenix wirkt gebrochen, krank und traurig. Der ausgemergelte Körper ist nur ein kläglicher Überrest eines Mannes, der längst keine Hoffnung mehr hat. In düsteren Bildern, dreckigen Kulissen und abgehalfterten Menschen, wird der Zuschauer unweigerlich in die Fremdscham gezwungen. Selten wand man sich so sehr im Kinosessel. Das Unbehagen steigt während des Films mehr und mehr an, während das Cello der Filmmusik einen zu ersticken droht.

Kino muss keinen Spaß machen. Auch wenn der Film "Joker" heißt, wird es kein Spaß sein, dem Treiben zu folgen. Die 122 Filmminuten werden zur Tortur und man droht den Verstand zu verlieren. Ein Vergnügen, wie einst der Tim Burton Joker wird es keineswegs. Dieser Joker lässt uns nachdenken. Haben wir den Joker geschaffen oder er uns?


Sonntag, 6. Oktober 2019

Comicfilme sind wie ein Vergnügungspark?



Was hat sich denn Martin Scorsese ( Taxidriver, The Wolf of Wallstreet) dabei gedacht? Hat er doch tatsächlich behauptet, die Marvelfilme seien keine Filme, sondern eher ein Rummelplatz. Natürlich stieß diese Bemerkung des preisgekrönten Regisseurs vielen treuen Fans bitter auf. Doch zurecht?

Sieht man mal von der Tatsache ab, dass Meinungen wie Nasen sind und jeder eine eigene hat, ist doch persönlicher Geschmack etwas, dass jeder haben darf. Fragt man mich, ob ich "50 Shades of Grey" oder "Twilight" für gute Filme halte, kann ich nur sagen, dass mich das Thema nicht interessiert hat. Die Filme schlecht zu machen oder die Schauspieler zu kritisieren, die ganz nebenbei, bis auf Kristen Steward vielleicht, echt talentiert sind, steht mir da gar nicht zu. Zumal ich mich auf Robert Pattenson als Batman mehr als schnitzelartig freue. Doch geht es Scorsese vielleicht weniger um das Thema eines Films, sondern um die Kunstfertigkeit, die hinter diesem steckt. Und hat er nicht Ahnung vom Fach? Er dürfte ja den ein oder anderen Film gemacht haben, der als Meisterwerk gilt.

Schuld an der fehlenden Kunstfertigkeit ist Kevin Feige, beziehungsweise Marvel selbst. Um ein Filmfranchise aufzubauen, muss man die Filme von Stil und Machart ja angleichen, damit kein Bruch entsteht. Zwar unterscheidet sich "Guardians of the Galaxy" von "Antman" und "Wintersoldier" von "Thor Ragnarok", doch gleichen sie sich im Farbschema, dem Filter und dem Storyaufbau sehr. Die Regisseure haben nicht viel eigene Entscheidungsgewalt und können nicht immer das machen, was sie wollen. Joss Whedon ( Buffy) hat nach dem zweiten Avengers Film das Handtuch geworfen, da er nicht jede Szene drehen durfte, die er wollte und auch wenn die Russo- Brüder erfolgreiche Filme machen, so haben sie keine nennenswerte Bildgewalt, wie sie Zack Snyder hat.

Wenn man wissen möchte, wie Filme aussehen, die sehr von ihren Machern geprägt waren, dann sollte man einmal die Batmanfilme von Christopher Nolan oder den dritten Wolverine "Logan" sehen. In Stil, Optik und Erzählweise einzigartig und sehr künstlerisch aber eben nicht die Bohne mit einem Filmfranchise wie DC oder Marvel kompatibel. Das ist der Preis für ein Filmuniversum, dass eher eine gigantische Serie ist, in dem inzwischen kaum ein Film für sich stehen kann. Auch "Joker" mit Juaquin Phoenix ( Her) kann nur funktionieren, weil er eben nicht im Kanon der bisherigen DC- Filme läuft.

Comics, die ja ein Bindeglied zwischen Literatur und Malerei sind, können weder mit Romanen noch mit Ölgemälden zeitgenössischer Kunst mithalten und fristen demnach ein Dasein in der eigenen Nische. Etwas anderes wäre auch dem Medium gegenüber unfair. Auch wenn Brian Michael Bendis ein toller Comicautor ist, ist er längst kein Ken Follett oder Dan Brown. Und auch wenn Zeichner Jim Lee ein tolles Artwork hat, ist er nicht mit Van Gogh gleichzusetzen. Hier würde man ja auch andere Maßstäbe brauchen.

Comics sind nichts minderwertiges. Sie sind etwas völlig eigenes. Vielleicht ist es an der Zeit, das bei ihren Verfilmungen auch zu begreifen. Dann kann man auch nach solchen Worten von Martin Scorsese noch ruhig schlafen. Und ich mag Achterbahnen. Also ist alles gut.

Montag, 2. September 2019

Warum das MCU am Ende ist...


Ich bin ein ganz großer Fan der aktuellen MCU- Filme und freue mich über neue Trailer und Ankündigungen wie ein Schnitzel. Warum also so eine Überschrift? Weil ich seit der diesjährigen Comic Con und der D23 Messe ein sehr ungutes Gefühl habe, was Marvels Ausrichtung in den kommenden Projekten ist. Sieht man sich alles mal genauer an, bekommt man das Gefühl, dass mehr und mehr Geldgier, political Über- Correctnes und feministische Agenda über jeder Form der künstlerischen Kreativität steht. Und da auch einst das römische Reich zerfiel, kann dies nun auch den Marvel- Film- Olymp treffen.

1. Spider-Man ist raus!
Der Deal mit Sony ist geplatzt und der Grund ist das liebe Geld. Disney will ein großes Stück vom Kuchen ab. Immerhin konnte "Far From Home" die Milliarde knacken. Das ist Motivation genug, von den Einnahmen die Hälfte einzufordern. Sony sagt nein. Nun ist Spider-Man aus dem MCU raus und Sony macht wieder sein eigenes Ding. Dieses Ding wird dann zwar gegen die Wand gehen aber immerhin können nun Spidey und Venom aufeinandertreffen. Etwas, dass Marvel bisher verhindert hat. Da das MCU jedoch Spider-Man als legitimen Iron- Man Nachfolger aufgebaut hat, wird diese Figur jetzt fehlen. Und Starpower hat das neue MCU bitter nötig, jetzt, wo Iron- Man; Black Widow und Captain America abgetreten sind.

2. MCU goes Network
Was bedeutet das "C" im MCU? Na? Cinematic, also Kino. MCU steht demnach für ein Filmuniversum, dass sich im Kino abspielt. Denkt man. Doch dann kam bei der Comic Con in San Diego die Phase 4 Ankündigung. 5 Filme, darunter "Black Widow", Doctor Strange 2, Thor 4, Die Eternals und Shang- Chi. Dazu 5 Serien des Disney+ Streamingdienstes. Yeah! Black Widow kommt viel zu spät, Die Eternals kennt keiner und selbst Marvel Fans werden jetzt nicht unbedingt auf den Bruce Lee Klon Shang- Chi gewartet haben. Der Rest sind TV Serien, die Abonnenten anlocken sollen. Statt eines Loki- Films, oder Wintersoldier und Falcon- Teamups, alles nur Serie. Hier ist das Ziel klar: neue Streamingkunden zu gewinnen. Dass man die Grundidee des MCUs kaputtmacht und eigentlich Kinogänger vergrault, weil sie das Wissen der Serien nicht haben, wird ignoriert. Wer die Wanda-Vison Serie verpasst hat, kommt bei Doctor Strange 2 nicht hinterher. Insgesamt fehlten die großen Filmtitel und man merkt, dass es nur ein verhaltenes Echo auf diese Ankündigung gab. Mir geht es auch so.

3. Marvel ist "aufgewacht"
Weg mit den weißen Männern, her mit den Frauen! So ungefähr lautet die Mission einiger Kreativer in Hollywood. Und diesen sind Totalschäden, wie "Ghostbusters", "Oceans 8" und ein weiblicher James Bond zu verdanken. Marvel macht natürlich mit. Nur deshalb kommt Black Widow mal kurz zehn Jahre zu spät ins Kino. Nur deshalb wurde Captain Marvel so gepusht. Und nur deshalb soll "A- Force" kommen. Ein Avengers- Team, welches nur aus Frauen besteht. Wer ein Gefühl bekommen möchte, wie das aussieht, kann sich am Ende von Avengers: Endgame eine solche Szene ansehen, wo sich zufällig alle Helden nach Geschlecht sortiert haben. Wie man das eben in einer Schlacht so macht. Das wirkt natürlich überhaupt nicht erzwungen oder konstruiert und wird von den Fans mit Sicherheit sehr dankend angenommen.

Zusammenfassend kann es also nur noch bergab gehen. Sicher, mit "Blade", einer neuen Version der "Fantastic 4" und der Rückkehr der "X-MEN" ( die Marvel am liebsten in X-People umbenennen möchte, wegen Sexismus und so...), könnte nochmals frischer Wind in die Filme kommen, doch auf lange Sicht kann es nach Endgame und "Far From Home" nicht mehr besser werden. Oder was meint ihr?


Samstag, 22. Juni 2019

zum X-ten Mal



Tja, werden jetzt einige denken: das war's dann wohl mit den geliebten X-Men! Nach Dark Phoenix ist dann wohl Schluss. Wir sehen uns alle im MCU wieder. Doch ist das wirklich so schlimm? Zeit, einmal genauer in fast 20 Jahre Filmgeschichte zu schauen, um zu sehen, wie toll die X-Men Filme tatsächlich waren.

X-Men 1 und 2, die Bryan Singer Jahre:

Die ersten beiden Teile machten alles richtig. Gute Besetzung als Voraussetzung und eine spannende Story. Vor allem Teil 2 konnte durch eine geniale Eröffnungssequenz im Weißen Haus gut überzeugen und setzte Wolverine gekonnt in Szene. Der Showdown am Stausee war spannend und gut gemacht. Es gab nichts zu meckern. Singer, der sich als homosexuell outete, sah in den ausgestoßenen Mutanten viele Parallelen zur Homophobie und Diskriminierung und nutzte sein Herzblut, um Comicfilme zu schaffen, ohne die es ein MCU vielleicht nicht gegeben hätte.

X-Men 3 The Last Stand: The last Shit sollte man sagen. Regisseur Brett Ratner hat es geschafft, zu zerstören, was ihm zuvor aufgebaut wurde. Da kommen Erinnerungen an den Amtsantritt von Donald Trump hoch. Er verheizt wichtige X-Men, nur, um unwichtigen Nebenfiguren Platz zu machen. Warum? Am Ende sind alle tot und alle unglücklich über diesen Film. Eine Fortsetzung scheint hier jedenfalls kaum vorstellbar. Die Dark Phoenix Saga wurde als Nebenhandlung abgefrühstückt und Magnetos Bruderschaft sieht wie ein Ferienlager aus. Irgendwie fehlen hier große Namen aus den Comics. Im Showdown steht dann die schwächste X-Truppe bereit, statt auf das alte Team der Vorgänger zu setzen.

X-Men Origins: Wolverine:  Ja, was wird denn das? Etwa eine Erweiterung des Filmuniversums mit Spinoffs? Origins- Filme, die denen einen Einzelfilm geben, die bisher zu kurz gekommen sind? Das wäre es ja gewesen. Nur hat man Publikumsliebling Wolverine ausgekoppelt, der ohnehin in allen X-Men Filmen überpräsent war. Was folgte, war ein seltsamer Trip durch die Vergangenheit, ein schneller Waffe X- Aufwasch und eine Militärtruppe aus Mutanten, die keiner kennt. Deadpool wird verheizt und wirkt, als hätten die Autoren noch nie von dieser Figur gehört. Gambit wirkt als Notlösung eingefügt, ohne, dass man das Potenzial richtig nutzt. Am Ende, hätte es den Film nicht gebraucht. Schade hoch 2! Warum keine Storm Origin? Oder Colossus? Oder Nightcrawler? Oder Cyclops? Warum ausgerechnet Wolverine? Ach ja, richtig: weil Geld und so.

X-Men First Class: Fassen wir zusammen- die letzten beiden Filme waren erfolglose Nieten. Was tun? Richtig! Weitermachen und rebooten. Und zwar so, wie es sich gehört: mit vielen Widersprüchen in der Kontinuität und wie man es zuvor schon mit Wolverine versemmelt hat. Zwei verschiedene Sabertooths waren kein Problem. Also machen wir den zweiten Toad und erfinden Mystique, Magneto, Xavier und Beast neu. Natürlich gut besetzt, aber ohne auf die Vorgängerfilme zu achten oder auf die zeitlichen Abstände. Immerhin müsste James McAvoy zu Patrick Steward altern. Das klappt natürlich hinten und vorne nicht, ist aber egal. Kevin Bacon als Sebastian Shaw ist cool, sieht aber im Magnetohelm aus, als hätte er eine Schweinenase.

Wolverine: Weg des Kriegers: Hat man mit First Class also das X-Men Universum neu gestartet, hält man dennoch an Hugh Jackmans Wolverine fest. Ist er ja das Zugpferd der gesamten Franchise. So erzählt man fröhlich nach X-Men Teil 3 weiter und wird nicht müde auf Logans Liebe zu Jean Grey herum zu reiten. Für meinen Geschmack zu oft. Trotzdem macht der Film Spaß und hat eine tolle Optik. In Japan zeigt Wolverine, dass er auch ohne Selbstheilung ein Kämpfer ist, den man nicht einfach töten kann. Das ist cool und stellt mich nach dem ersten Wolverinefilm versöhnlich ein.

X-Men Days of Future Past: Nach Teil 1 und 2 endlich wieder ein guter Film und zwar der beste der gesamten Reihe! Durch Zeitreise und eine gute Vorlage verbindet man alte X-Men und Neue zu einem Gesamtuniversum und mittendrin Wolverine! Ja, auf den mag man eben nicht verzichten. Dafür stimmt hier einfach alles! Quicksilver sorgt für eine coole Küchenszene, Xavier und Magneto werden wieder genauer beleuchtet und das Sentinelprogramm sieht beeindruckend aus. Kurzum: ein klasse Film. Es hat allerdings 4 Filme gebraucht, bis man etwas wirklich großartiges hingezaubert hat! Der längere Rogue- Cut lohnte sich ebenfalls und erweitert den Film sinnvoll, ohne zu lang zu wirken.

Deadpool: Ja, das ist ein Film des X-Men Universums und was für einer! Ryan Reynolds macht gut, was mit Deadpool in der Vergangenheit schief lief und erfindet den Charakter neu, den er mundlos in X-Men Origins: Wolverine verkörperte. Das Kostüm stimmt, die Sprüche stimmen und überhaupt ist das zu Recht der beste Marvelfilm des Jahres gewesen- dem MCU zum Trotz! Durch einen besseren Colossus, als in den X-Men Filmen zuvor und Negasonic Teenage Warhead wird die Verbindung zu den Marvelmutanten nochmals deutlich gemacht.

X-Men Apocalypse: Jetzt sollte er kommen! Der größte Schurke der X-Men. Der erste aller Mutanten. Ein Schauspieler im quietschenden Plastikkostüm. Wirklich? Warum nicht animiert? Das wäre bei dem Budget drin gewesen und hätte deutlich mehr her gemacht. Aber so? Apocalypse ist eine Parodie des eigentlichen Schurken, die Filmemacher setzten zu viel auf Mystique, bloß weil das Jennifer Lawrence ist und werfen einfach mal alle Charaktere in einen Topf. Wird schon gehen. Ging aber nicht. Jedenfalls nicht wirklich. Nach Days of Future Past kam hier ein wirklich schwacher Trost, der mit Marvels Avengers einfach nicht mithalten konnte.

Logan: Nach fast 20 Jahren wollte auch Hugh Jackman nicht mehr. Mit Logan sollte die Wolverinereihe abgeschlossen werden und für Cameos steht er nun auch nicht mehr zur Verfügung. Logan war dreckig, düster und ein Western der alten Schule. Kurzum: ein riskantes Machwerk, dass durch seine Individualität mit dem Einheitsbrei der Superheldenfilme aufräumte. Am Ende fand Wolverine sein heldenhaftes Ende.
Der Beweis, dass es eben doch geht, wenn man sich was traut.

Deadpool 2: Das war ja klar! Nach dem echt geilen ersten Teil, kam die noch viel geilere Fortsetzung! Noch mehr Deadpool noch mehr X-Men, noch mehr Spaß! Auftritt: Cable! Josh Brolin als mürrischer Zeitreisemutant auf der Jagd nach dem Mörder seiner Familie. Domino wird vorgestellt und bekommt soviel Potenzial in die Hand, dass es für einen eigenen Film reichen würde. Der Juggernaut sieht genial aus und auch sonst stimmt hier einfach alles. Wie machen die das bloß?

X-Men Dark Phoenix: Und dann das! Sieht so ein Ende aus? Wo bleibt der traurige Abschied, das gewisse etwas und warum schon wieder Dark Phoenix? Hat ja davor schon nicht wirklich geklappt. Klar, ist der Film nicht so schlecht, aber eben auch kein guter Film. Kein Days of Future Past und kein Endgame. Der Film wirkt, als musste man ihn machen, weil man keine Wahl hatte. Lichtblick blieb Michael Fassbender als Magneto. Der war das coolste im Film und vielleicht noch mehr Badass als Wolverine. Doch der kam hier zum Glück auch nicht vor. Aber warum nicht? Warum kein Abschied von allen Darstellern, die die X-Men in all den Jahren begleitet haben?

Fazit: Ja, die X-Men sind meine Helden aus der Kindheit und es gibt viele Filme. Rückblickend waren aber mehr schlechte als gute dabei. Warum also traurig sein? Marvel kann es nur besser machen. Und ich glaube daran, dass man noch viele Geschichten erzählen kann. Nur bitte: die nächsten Jahre nichts mit Dark Phoenix! Kevin Feige traue ich zu, mehr auf Kontinuität zu achten und mehr für Nebenfiguren zu tun. Die Besetzung wird interessant werden und mit der Verbindung zum MCU werden Gruppierungen möglich sein, von denen ich seit meinem 14. Lebensjahr geträumt habe.


Mittwoch, 27. März 2019

Oh Captain, mein Captain


Ja, wir brauchen weibliche Helden. Sie sind tatsächlich stark in der Unterzahl. Das ist schade, sprechen doch so viele Dinge für Heldinnen: hübsche Frauen, mehr Abwechslung, ein anderer Blickwinkel und natürlich- hübsche Frauen! Und nachdem Wonder Woman so erfolgreich war und deutlich besser lief als seiner Zeit "Cat Woman" und "Electra", scheint es nun an der Zeit zu sein, den Äther auch mit Heroinnen zu füllen. Einfach um das Würstchenfest ein wenig aufzumischen. Und niemand mag reine Saussagepartys. Also war der Kevin gar nicht Feige und hat sich gedacht, es wird Zeit für den Captain Nummer 2. Somit wurde Brie Larson in die Rolle der kosmischen Kriegerin gesteckt und darf nun im All für Ordnung sorgen. Dabei hat die gute Brie mit dem, mir sympathischen Nachnamen, allerdings durch einige Äußerungen im Internet erst einmal für recht viel negative Resonanz gesorgt. Doch da ich im Kern ein absoluter Gutmensch bin, lasse ich mich natürlich nicht von blödem Gerede aufhalten. Ist auch besser so. Denn wenn man alle Filme boykottiert, nur weil einem die Einstellung eines Schauspielers oder Regisseurs nicht gefällt, tut man den Filmen Unrecht, die eine Anstrengung von hunderten Leuten sind. Wer es nicht glaubt, zählt beim nächsten Mal einfach die Namen im Abspann.

Captain Marvel war aber auch thematisch nicht ganz unumstritten, kommt die mächtige Heldin doch reichlich spät zu den Avengers. Vor allem nach dem Chitauri- Angriff von New York. Doch besser spät als nie. Der Film ist nach dem ersten Gucken nicht dem hohen Qualitätsanspruch von Infinity War gewachsen, reiht sich aber hinter Dr. Strange oder Black Panther ein. Als Origin Geschichte ist Captain Marvel vor allem durch die Alienrassen der Kree und Skrull eine gute Ergänzung für den filmischen MCU- Kosmos. Hier können künftig neue Schurken erwachsen oder gar den Skrull- Krieg mit seiner Secret Invasion hervorbringen.
Die Möglichkeiten sind unbegrenzt. Brie Larson spielt zwar etwas auf Sparflamme, bleibt für mich trotzdem eine angenehme Erscheinung, die besonders gut mit Nick Fury ( Samuel L. Jackson) gut harmoniert. Fury ist auch das Bindeglied zum MCU und holt Captain Marvel auch ab, wie es Tony Stark in Spider- Man Homecoming tat. Der Humor ist stimmig, die 90er Jahre Anspielungen dezent gesetzt. Gegen Ende nimmt das intergalaktische Abenteuer dann gar epische Ausmaße an, verzichtet aber auf einen Frau gegen Frau Endkampf. Hier darf Carol Denvers gegen die Männer ran!

Dass die Marvel Studios noch immer die Lizenz zum Gelddrucken haben, überrascht nicht. Das Casting ist gut gelungen, die Story tastet sich gut an den bisher sehr umfangreichen Handlungsrahmen aller anderen Filme heran. Natürlich ist ein Prequel nicht frei von Fehlern, was die Kontinuität angeht. Doch das ist nun mal ein nicht zu verhinderndes Element der nachträglich eingereichten Vorgeschichten.
Wen das nicht stört, kann auch als weißer Mann über 30 seinen Spaß mit Captain Marvel haben. Wäre auch schlimm, wenn nicht!

Donnerstag, 21. Februar 2019

Kampf der Titanen




Beurteile niemals ein Buch nach seinem Einband. Das ist quasi so eine Weisheit, die von den Großeltern stammen könnte. Mit Titans, der neuen DC Serie ist das genauso. Erste Setfotos und Kostümdesigns ließen nicht viel Gutes erahnen. Besonders Starfire, die mehr nach einer Prostituierten aus Harlem aussah, konnten die Fans nichts anfangen. Da sahen manche Cosplayer einfach besser aus. Trotzdem gab ich der Serie mit Episode 1 eine faire Chance und wurde nicht enttäuscht.
Der harte Stil, brutale Kämpfe und ein düsterer Look, ließen keinen Zweifel daran, dass sich die Serie sehr ernst nimmt. Brenton Thwaites als desillusionierter Ex- Robin Dick Grayson, zieht die Sympathien auf sich und bleibt stets plausibel. Dabei rutscht Robin hin und wieder auf die dunkle Seite und vergisst manchmal, mit dem Schlagen ins Gesicht aufzuhören, selbst wenn der Gegner schon Matsch ist. Die 11 Episoden folgen der jungen Raven ( Teagan Croft), die ihre magischen Kräfte entdeckt und von einer fröhlichen Killerfamilie gejagt wird.
Mit Robin, Starfire, Raven und Beastboy ist eine gesunde Mischung an unterschiedlichen Kräften vertreten und ein kleiner  Vorgeschmack auf die Doompatrol verspricht ebenfalls viel Unterhaltung, die mit einem Trailer angekündigt, bald selbst in Serie geht.
Wer also mit dem Arrowverse gut gefahren ist, wird sich auch an Titans erfreuen können. Selbst, wenn der Look gewöhnungsbedürftig ist, sind Charaktere und Story sehr gut gelungen. Noch ist die erste Staffel auf Netflix zu sehen. Wer also noch Interesse hat, sollte einmal reinschauen. Einziger Wermutstropfen bleibt das offene Ende, welches mit dem Begriff Cliffhanger noch wohlwollend umschmeichelt wird.