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Mittwoch, 17. Februar 2016

Captain Deadpool!





Wer die letzten Monate nicht hinter einem Stein gelebt oder auf einer Farm der Amish- People verbracht hat, wird die konsequent gute Marketing- Kampagne von 20th Century Fox und ihrem Söldner in Rot mitbekommen haben. Derart lustig und kreativ wurde der Film beworben, dass bereits vor Filmstart die Karten wie geschnitten Brot über die Theke gingen. Doch kann der Film halten, was unzählige Teaser, Trailer und Clips versprechen? Ist die Welt bereit für Deadpool V2? Denn immerhin floppte Ryan Reynolds Darstellung des Söldners mit der großen Klappe bei der Wolverine Verfilmung anno 2009. Da sah es anfangs vielversprechend aus, bis Deadpool mit zugenähtem Mund und planlosen Kräften alles war, nur eben nicht Deadpool.

Mit der neuen Verfilmung von Tim Miller soll alles anders werden. Die Zielgruppe wurde als rated R ausgemacht und bekommt mit Gewalt und Sex genau das geboten, was man aus den Comics kennt.
Doch Miller hat noch nie einen Kinofilm gemacht. Sollte das ein Problem sein? Ach iwo!

Gleich in der Eröffnungsszene bekommen wir vor Augen geführt, wie es auszusehen hat, wenn Wade Wilson die Show übernimmt und mit Wahnsinn, pubertärem Humor und Dauererektion die Witze aus der Spaßkanone feuert. Alles ist übertriebener Slapstick ohne sich auch nur annähernd ernst zu nehmen oder den Mustern klassischer Comicverfilmungen zu folgen. Das ist gut. Das ist erfrischend. Das ist Deadpool!

Zwar wurden in den Trailern bereits die meisten und besten Gags verpulvert, doch bleibt noch genug Unterhaltungswert übrig, um den Kinogänger nicht zu enttäuschen.

Zur Handlung ist größtenteils nicht viel zu sagen: Wade Wilson hat Krebs. Der charmante Söldner mit der tollsten Verlobten der Welt, sieht nur noch einen Ausweg. Er verpflichtet sich einem geheimen Forschungsprojekt, dass ihn zum Superhelden macht, ihm Heilkräfte schenkt und somit seinen Krebs besiegt. Leider kommt die Wunderkur nicht ohne Nebenwirkungen. Nach Folter und genetischer
Experimentierfreude mutiert der attraktive Bursche zum Nachfolger von Freddy Krueger. Derart unfickbar traut sich Wade nicht mehr, seiner Freundin unter die Augen. Doch Schurke Ajax oder Francis?!( Ed Skrein) ist mit dem Söldner noch nicht fertig. Um ihn endgültig zu brechen, macht sich der Finsterling an Verlobte Vanessa ( Morena Baccarin) heran, um sie Superschurken- typisch als Köder zu verwenden. Mit Hilfe der X-Men Colossus und Negasonic Teenage Warhead ( klingt nach einer Punkband)  räumt der Söldner mit der großen Klappe am Ende gründlich auf.

Die Geschichte ist natürlich nicht neu und wurde bereits hunderte Male erzählt. Doch wie sagte einst mein Theaterprofessor? " Es kommt nicht auf das 'Was' sondern das 'Wie' an. Und so ist Deadpool von Minute 1 an stets unterhaltsam, kurzweilig und witzig bis zum Abspann. Ein starker Start ins Comicfilmjahr 2016. Bleibt nur die Hoffnung, das Suicide Squat ebenfalls derart punkten kann...