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Sonntag, 29. Juni 2014

Kleider machen Helden!




Alle Jahre wieder kommt es Zeichnern und Autoren in den Sinn, den Look ihrer Helden zu verändern um sie etwas "zeitgemäßer" zu gestalten. Es gibt natürlich Figuren, da hat diese Generalüberholung nur recht wenig Sinn, wie die Ninja Turtles zum Beispiel oder Spiderman ( welcher nur minimal verändert wird, was nur wenig ins Gewicht fällt). Auch bei Superman hat man sich bis auf diesen Energiewesen- Ausrutscher Ende der 90er nicht wirklich getraut, dass klassische blau- rote Outfit zu ändern. Lediglich der rote Schlüpfer wurde im Zuge der NEW 52 endlich zur Altkleidersammlung gelegt, auf dass dieser Modeunfall höchstens noch Verwendung in einem Wrestlingring finde.
Der neue 2002er Look hielt nicht lange.


Zuletzt wurde zum Beispiel im X-Men Heft 11 aus dem Jahre 2002 mit dem knackigen Titel X-Men Revolution gezeigt, welche Ideen man für Marvels Mutantenteam Nr. 1 ausgeheckt hatte. Vom Beast mit Fliegerbrille (?) bis hin zu Cable mit Cyclops' Retrovisier der 80er war hier jede Absurdität vertreten. Mit Skizzen und Interviews berichtete man damals noch stolz über alle Neuerungen, nur um die Ideen schon wenige Ausgaben später wieder ab acta zu legen.

In der neusten Ausgabe der X-Men, die wieder ihr erstes Jahr voll gemacht haben, zieren nun die 5 Gründungsmitglieder aus der Vergangenheit das Heftcover mit einem eher an Eiskunstläufer oder Powerrangers erinnernden Outfit. Wo einst Hugh Jackman als Wolverine schon bemerkte, dass man in diesen Klamotten unmöglich vor die Tür kann, fragt man sich, was er wohl zu diesen bunten Leibchen gesagt hätte. Und Wolverine muss es ja wissen, mit seinem blau- gelben Latexbody.

Was mir allerdings dann doch endgültig Pelzbewuchs auf der Zunge verursacht ist Lobo. Ich kenne ihn noch, den haarigen, saufenden Pöbelbiker mit Megawumme, der Morddrohungen ähnlich freigibig verteilt, wie das Prinzenpaar Süßigkeiten zum Karneval. Um so mehr freute ich mich auf den Forever Evil Sonderband mit der Herkunftsgeschichte Lobos. Nur um was zu sehen? Lobo in der Twilight Fassung???
Was auch immer der Zeichner beim Entwurf des Weltraum- Schlägers geraucht haben muss- ich kann wohl froh sein, dass Föhnfrisuren- Lobo nicht im Sonnenlicht glitzert.
Lobo oder Edward Cullen?
Und mit dem Cover zu diesem Lobo in Weichspüleroptik drückten die Zeichner noch glatt den gesalzenen Finger in die Fleischwunde: der oldschool Lobo in Bestform, von dem im Heft dann gar nichts zu sehen ist, außer ein Hinweis darauf, dass dieser langhaarige Zottel ein Hochstapler sein soll?!

Doch wie immer werden Fans der Heftserien nie müde, ihren Unmut über zweifelhafte Designideen in Form von Leserbriefen und emails kund zu tun, sodass mancher Frevel am Heldenkostüm bald wieder in der Schublade der Schnapsideen wandert. Sonst würde Superman heute noch so aussehen:


Auch nicht von Dauer: Blitz- Superman




Samstag, 14. Juni 2014

Fantastic wer?




Ungewöhnliche Maßnahmen scheint Marvel nun anzukündigen. Um den kommenden Fantastic Four Film aus den 20th Century Fox Studios nicht unnötig zu promoten, plant das Haus der ( schlechten) Ideen nun einen radikalen Schritt- wenn man mehreren Internetquellen Glauben schenken möchte. Sie wollen tatsächlich ihre aktuellen Comics der Fantastic Four einstellen. Da Marvel keinen Cent an den Einspielergebnissen des Films bekommen wird, möchte man eben auch nicht durch den Erfolg der Comicheftchen helfen, jemand Fremdes zu Millionen zu verhelfen.  Was sich nach dem Gebahren eines bockigen Kleinkindes anhört, ist auch tatsächlich weit überzogen. So soll auch auf Covern anlässlich des 75 - Jährigen Jubiläums der Marvel- Hefte ausgerechnet das vierköpfige Heldenteam fehlen, obwohl sie maßgeblich zum Erfolg des Comichauses beigetragen haben.
Ähnliche Bemühungen gab es scheinbar weder bei Spiderman oder den X-Men. Auch diese Verfilmungen finden nicht in den Marvel Studios statt, doch eingestellt wurden die Hefte hier glücklicherweise nicht.

Doch die eigentlich geschädigten, sind doch die Leser, die nun auf ihre Helden verzichten müssen. Und das, obwohl gerade dieser Serienneustart so genial anfing. Die Vermutung liegt jedoch nahe, dass sich Marvel damit mal wieder selbst ins Knie schießt. Denn wenn ein Kinogänger Hunger auf die FF Hefte bekommt und durch den Film zum Comicfan mutiert, dann kann ihm keiner helfen. Tja, Pech gehabt Marvel. Denn Promotion ist jede Comicverfilmung auch für euch! Und dazu noch kostenlose!

Da ist es doch schön, dass sich DC nicht mit solchen Lapalien herumärgern muss, denn hier sind Comics und sämtliche Filme und Serien in Händen von Warner. Glück gehabt!

Klar dürfte jedenfalls sein, dass sich weder 20th Century Fox, noch Sony davon abhalten lässt, ihre erworbenen Filmrechte in Geld umzusetzen, wo jetzt Superheldenverfilmungen erfolgreicher sind denn je. Und 20th Century Fox hat ja mit den X-Men Filmen ein ähnlich großes Filmuniversum geschaffen, wie Marvel mit den Avengers. Nur der Traum vom Auftritt Wolverines und Spidermans bei den Avengers bleibt bestenfalls ein Traum. Es sei denn Marvel besetzt diese Rollen mit anderen Darstellern.

Dienstag, 3. Juni 2014

Warum ich den Daredevil Film mag


Für manche mag es doch glatt nach Provokation pur riechen, doch ich möchte diese Aussage gerne etwas genauer untermauern. Daredevil ist ein wirlkich guter Film, leider nur für mich, wie es scheint. Mit keiner anderen Aussage kann man immernoch soviel Streit vom Zaun brechen, sind sich die Kritiker doch einig, dass Bennifer in diesem Film nervig war und so weiter. Doch warum mag ich den Film eigentlich?

Angefangen hat es kürzlich mit einer Diskussion auf meinem You Tube Kanal. Dort habe ich mich nämlich einmal mehr zu der Aussage hinreißen lassen, den Film wieder gut zu finden. Ranga Yogeshwar würde jetzt sagen: " Aber warum ist das so? Amerikanische Forscher haben inzwischen rausgefunden..." So oder so ähnlich könnte es laufen, über diesen vermeindlichen Film- Faux- Pas aus dem Hause Marvel zu berichten.
Doch drehen wir die Zeit etwas zurück: Im Jahre 2002 war man mit Filmen wie Blade, X-Men und ganz besonders Spiderman äußerst erfolgreich. Die Frage nach der nächsten Verfilmung stellte sich. Ausgerechnet Daredevil sollte der neue Hit von 20th Century Fox sein. Ihr wisst schon, das Filmstudio, dass die Star Wars Franchise bis zum letzten kaputtvergewaltigt hat. Aber mit den X-Men hatten sie bereits die Lizens zum Gelddrucken, immerhin läuft dieser Tage ja schon der 5 offizielle Film und wenn man die beiden Wolverine- Streifen noch dazu zählen will, kommt man ja bereits auf 7 Filme mit dem 8. in den Startlöchern ( 2016 X- Men: Apocalypse)! Zu der Zeit war auch noch nicht die Rede davon, dass Marvel mit eigenem Studio seine Comics künftig selbst verfilmen möchte- was dann erst 2008 mit Ironman seinen Anfang nahm.

Vermutlich lag es an Ben Affleck selbst, dass niemand Daredevil sehen mochte. Zeigte sich der Hauptdarsteller in seinen Rollen eher weniger überzeugend, als hinter der Kamera als Drehbuchautor oder gar Regisseur ( wo er übrigens öfter Oscar nominiert war). Und für mich gilt ebenfalls, dass Daredevil nicht WEGEN, sondern TROTZ Benny Boy ganz gut war.

Da wäre zum ersten der Soundtrack: Evanescence; The Calling; Hoobastank; Nickelback- die Playlist allein ist schon interessant. Und die Musik wurde äußerst angenehm in die Filmhandlung eingefügt. Wenn der junge Matt Murdock seine Kräfte zur Musik von Hoobastank "right before your eyes" entwickelt oder Electra zu "Bring me to life" auf Sandsäcke einprügelt, ist die Szene coool vertont.

Colin Farrell als Bullseye ist dann aber eine geniale Besetzungsidee. Herrlich durchgeknallt, saucool und unberechenbar kommt der Killer mit der Zielscheibe daher und selbst im Streckverband wirkt der irische Draufgänger noch gefährlich- irgendwie. Michael Clarke Duncan ist als Kingpin ebenfalls eine gute Wahl! Statt einem weißen Fettsack sehen wir einen schwarzen Muskelriesen mit einer Reibeisenstimme, der die Stadt im Griff hat. Und Hautfarben sind doch seit einem schwarzen Nick Fury doch eher Nebensache, oder?

Ich sage ja nicht, dass Daredevil den Oscar verdient hätte, doch ich mag den Film einfach und sehe ihn gern. Er steckt voller interessanter Ideen, wie das "Wasserbett"- der Tank, in dem Murdock mal Ruhe vor der Welt hat, oder die tolle Visualisierung des Radarsinns von Daredevil. Nicht zu vergessen, die hinreißende Jennifer Garner, die mit äußersten Körpereinsatz zeigt, dass auch Frauen tolle Action abliefern können.
Sicher reicht das alles weder an die Avengers noch an die Filme der Marvel Studios heran, aber ich fühle mich immer gut unterhalten und bin froh, dass dieser Film existiert. Die Marvel Studios haben immerhin das Potezial des blinden Anwalts aus Hell's Kitchen erkannt und produzieren zur Zeit eine neue Serie rund um Daredevil- diesmal ohne Ben Affleck!

Aber was soll es den lieben Ben kümmern? Er ist jetzt Batman und tritt damit das selbe Gejammer los, wie seiner Zeit als roter Teufel ohne Augenlicht...