Titelbild

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Mittwoch, 30. April 2014

Der Entkettete

Ich bin jetzt mal ganz ehrlich: Superman ist eigentlich die einzige DC Serie, die ich NICHT regelmäßig lese! Bis auf ein paar vereinzelte Ausgaben hat mich das erste Jahr des kryptonischen Sohns im blauen Strampelanzug nicht interessiert. Zwar finde ich Superman in der Justice Leage ganz ok und mag auch das Teamup mit Batman sehr gern, aber der Jeans- T-Shirt Superman aus dem ersten Jahr des DC Neustarts war mir völlig egal.
Natürlich hat die Tatsache, dass sich Superman sein Heft mit Supergirl teilen muss auch damit zu tun, dass sich dieses Heft schön im Laden liegen lasse. Nicht, dass ich keine weiblichen Helden mag, aber Supergirl??? Lieber Wonder Woman oder Bat Girl, aber Supergirl habe ich schon immer für überflüssig gehalten.

Wie also das Interesse an Superman neu erwecken? Ein guter Ansatz ist es, wenn Starzeichner Jim Lee Superman illustrieren darf und ihm zu einem coolen Look verhilft. Das hat ja schon beeindruckend im Justice League Heft NR. 1 geklappt. Und siehe da: Kaum wird angekündigt, dass eben jener Jim Lee die Superman Unchained Hefte zeichnet, kann ich es nicht mehr erwarten und freue mich, wie das You Tube Kind unterm Tannenbaum, das eine Nintendo 64- Konsole geschenkt bekommt- YEAHHHH!

Doch was ist neu an der Serie, die fast zwei Jahre nach all den anderen DC Neustarts eben- nun ja- neu gestartet ist?! Ich könnte ja jetzt sagen, dass Superman im Jim Lee Zeichenstil so genial ist, dass mir alles andere egal sein kann. Immerhin knallt und kracht es hier ähnlich oft, wie in Zack Snyders Kinofilm, den ich trotzdem seltsam und teils nervig fand. Superman ist in Unchained noch etwas unerfahren und muss lernen, zu welchen Dingen er fähig ist. Doch wo ist Clark Kent? Wo bleibt die Persönlichkeit? In der normalen Superman Serie ging mir Kent zwar auf die Nerven, aber ein 24 Stunden Superman?

Inzwischen ist die zweite Ausgabe dieser zweiten Superman- Serie draußen und immerhin ist der Wraith- Character äußerst interessant gelungen. War er ja das erste mächtige Alien, welches sich irgendwie in den Dienst der (amerikanischen) Menscheit stellte. Ob dann noch der erbitterte Kampf zwischen Superalien1 und Superalien2 folgt? Abwarten.
Dass dass Militär nun versucht, Superman zu killen, erinnert mich zwar an Hulk, aber der war ja im anderen Universum unterwegs und war (bis auf Ausnahmen) grün und nicht blau. Auch scheint Lex Luthor noch eine wichtige Rolle zu spielen. Der glatzköpfige Origami- Falter plant seine finsteren Machenschaften zwar eher im Hintergrund, aber das dicke Ende wird mit Sicherheit noch kommen. Und vor Entführung schreckt ja Lex, der hier optisch stark an Charles Xavier erinnert ( nur ohne Rollstuhl eben- was daran liegt, dass Zeichner Jim Lee auch mal X- Men gezeichnet hat) ebenfalls nicht zurück. Wen er sich da gekrallt hat, lest ihr doch bitte selber nach.

Insgesamt ist Superman Unchained jedoch eine coole Serie, die, wenn sie ihr Niveau hält, meine Superman Serie wird! Bleibt nur zu hoffen, dass Jim Lee nicht wieder nach 6 US- Ausgaben die Serie verlässt. Aber Justice League ist ja auch ohne ihn noch ziemlich spannend!


Freitag, 25. April 2014

Lassen Sie uns über Spiderman sprechen


Wer kennt sie nicht, die freundliche Spinne aus der Nachbarschaft? Gerade heute läuft mit Amazing Spiderman 2 ja das neuste Leinwandabenteuer in den deutschen Kinos und zeigt uns, was für ein sympathischer Kerl Peter Parker doch ist. Doch zwischen allen lustigen Sprüchen, flotter Action und gefährlichen Stunteinlagen bleibt Spiderman der wohl shakespear'sche Held, den New York zu bieten hat.

SPOILER: Immerhin starb seine erste Freundin Gwen Stacey ja, mehr oder weniger durch seine Hand.
SPOILER ENDE

Dazu dann der Verlust der Eltern, gefolgt von Onkel Ben, später die Trennung von Mary Jane und diverse Geldprobleme. Man hat Parker keine Sekunde der Freude gelassen und ihn zum tragischen Superhelden gemacht, der für seine Spinnenkräfte einen hohen Preis bezahlt hat! Dagegen haben Tony Stark und Captain America Dauerurlaub.
Und weil es dem Kummer im Hause Parker noch nicht genug ist, hat man Peter in den sterbenen Körper von Dr. Octopus verfrachtet und den verrückten Wissenschaftler künftig den Körper der Spinne überlassen!
Der Tod des echten Peter hatten wir dann bereits vor 10 Monaten erleben dürfen, der nur noch eine vage Erinnerung in Otto Octavius' Gedanken ist. Na ganz toll!

Natürlich sollte man jetzt meinen, dass sich der neue Peter Parker mit Doc Oc- Füllung auffällig verhielte und seinem Umfeld signalisiert, dass er an einer Persönlichkeitsstörung leidet. Aber weit gefehlt. Ganz zu schweigen vom plötzlichen Sinneswandel des Spiderman, der nun weder vor Mord, noch vor brutaler Gewalt zurückschreckt und sich kurz eine eigene Insel vom Bürgermeister erpresst und den Befehl über eine kleine Armee hat.

Im aktuellen Heft verdichten sich da, Gott sei Dank, die Indizien dafür, dass sein Umfeld endlich einmal registriert, dass Parker und Spidey irgendwie anders sind als sonst- Zeit wirds ja!

Diesmal muss unser Catwoman- Klon Black Cat feststellen, dass ihr geliebter Spidey kein Interesse an small talk hat und ihr frech das Mäulchen derart poliert, dass ein Zahn in der Kauleiste fehlt. Und sowas kann einer jungen Dame echt den Tag versauen. Und nicht zu vergessen wäre die fleißige Ermittlerin Carlie Cooper- Parkers Ex- herausfindet, dass die teure Ausrüstung von Spiderman mit Geld von Otto Octavius' Geheimkonten finanziert wird. Also zieht sich doch endlich mal die Schlinge für diesen arroganten Glibbersack Octavius zu!

Es kann also nicht mehr lange dauern, bis die Rächer endlich mal ihr Hirn benutzen und Spidey nicht nur aus dem Team, sondern ins Kittchen werfen! Doch bei Parkers Glück wird man da immernoch nicht darauf gekommen sein, dass Peter eben nicht Peter ist. Mit dem Jungen möchte man doch nun wirklich nicht tauschen, oder?


Donnerstag, 17. April 2014

INFINITY- Thanos, wer?

Lasst euch nicht vom knuddeligen Variantcover von INFINITY Heft 1 täuschen! Der Inhalt ist nämlich alles andere als kindlich und unschuldig. Vielmehr wird der Weltraumtyrann Thanos, der im Avengers- Film in den post- Credits zu sehen war, eine äußerst gewichtige Rolle spielen.
Wieder geht es um die Infinity- Steine, die Thanos in seinen Besitz bekommen möchte, um sie mit seinem Handschuh für seine Welteroberungspläne einzusetzen. Einige Marvelhelden, unter anderem Dr. Strange, Mister Fantastic und Ironman bildeten die Illuminati und versuchten die magischen Steine zu verstecken. Doch nun droht die Erde durch das Volk der Erbauer zerstört zu werden. Sie scheinen mit der Menscheit nicht zufreiden zu sein und wollen ohne sie die Erde neu erschaffen- verständlich, bei unserem Benehmen!
Sind damit auch die Steine in Gefahr? Thanos glaubt es schon und so mischt er sich nun ebenfalls kräftig in den interstellaren Sternenkrieg mit ein. Und alle Rassen sind dabei: Shi'ar; Skrulls, Brood; Kree und so weiter! Doch keine Sorge. Neben solchen Schwergewichten sieht die Erde keinesfalls schwächlich aus, wenn die Menscheit von Avengers, X-Men, Fantastic Four, Inhumans und den Guardians of the Galaxy vertreten wird.

Zu hoffen bleibt, dass dieses Mega Event des Hauses MARVEL über den doch etwas schwachen Age Of Ultron hinweg trösten kann, den ich nur zur Vollständigkeit gelesen habe. Aber der Auftakt ist vielversprechend und auch die Avengers Heft 10 steigt voll in die Space- Action mit ein. Besser hätte es nur auf der Leinwand ausgesehen, was sich da auf dem Papier abspielt. Aber es muss sich eben auch einmal lohnen, ein kleiner Comicnerd zu sein. Und wenn jeder Band von INFINITY so niedliche Variantcover hat, dann lohnt es sich erst recht, die Sammlung der Heftserien etwas zu erweitern. Also weiter so, ihr MARVEL- Recken!



Samstag, 12. April 2014

Deadpool- die größte Klappe von allen!



Ja ja, es war schon ein schwerer Schicksalsschlag, als es im vergangenen Jahr mit Ausgabe 17 hieß: aus und vorbei! Die zweimonatliche Deadpool- Serie war mir derart ans Herz gewachsen, dass ich mir kaum vorstellen konnte, in welcher Form es mit dem großschnäuzigen Söldner weitergehen mochte. Vielleicht mit einer neuen Heftserie? Einer Albenreihe? Oder gar nicht?
Als Marvel NOW! dann seine Launch- Titel präsentierte, stockte mir der Atem! Deadpool teilt sein Heft mit Wolverine? Klingt ja erst einmal toll, aber monatlich nur 24 Seiten und dann mit Schnarchnase Wolverine? Der kanadische X- Man ist zwar mein Liebling in den X-Men Comics, aber in seiner eigenen Serie fand ich Logan immer sterbends- langweilig. Und so haute mich auch das erste Wolverine/ Deadpool Heft, wie erwartet, nicht gerade aus den Socken! Für mich wurde die Heftreihe nun im Regal liegen gelassen. Der Zauber von einst verflogen. Ein cooler Held für immer erledigt. So dachte ich.

Erste Lebenszeichen dann in Form der ersten zwei Deadpool Killt... Alben, die recht preiswert im Regal lagen. Zwar war Deadpool killt das Marvel Universum eher flach und recht spaßlos, dafür konnte mich die Fortsetzung mit Deadpool killustrierte Klassiker eher überzeugen. Ein Glück, denn ich glaubte schon gar nicht mehr, dass man den rot gekleideten Seriensöldner wieder mit Spaß und Witz darbieten konnte.
Endlich war die Liebe zum letzten Antihelden des Marvel Universums ( Wolverine wurde mit den Jahren ja mehr und mehr weichgespült- Dank Hugh Jackman) wieder neu entfacht. Sinnlose Gewaltorgien mit genialen Sprüchen und derben Humor garniert. Eben nichts für Kinder und den Disney Chanel!
Doch trotz der etwas besseren Qualität des zweiten Deadpool killt... Ausfluges, kam die Hochform des verkannten Wade Wilson nicht wieder zurück.


Erst mit Deadpool: Kopfsprung und Deadpool: Die Wette, hatte ich den alten Söldner zurück, der in einer solchen Form unterhalten hatte, wie es nur die 17 Hefte der alten Serie vermochten. Während unser alter Lieblingskiller in rot im Album Kopfsprung das Wilde Land unsicher macht und zur Plage für AIM und Hydra- Agenten wird, muss sich Deadpool in Die Wette mit Tombstone herumschlagen und sich fortwährend vom Punisher verprügeln lassen, da Wilson in Verdacht steht, ein Gebäude in die Luft gejagt zu haben. Alles natürlich erlogen, aber einen Punisher wird man eben nicht so schnell los. Als dann noch Dare Devil und Spider Man auftauchen, ist das Chaos natürlich perfekt. Aber Chaos ist eben der Status Quo für Deadpool. Und es bleibt kein Auge trocken bis zum finalen Showdown am Ende. So liest sich Deadpool schon besser und lässt Hoffnung aufkeimen, dass es um den Söldner mit der großen Klappe immer noch zum Besten steht. Aber Alben sind eben teurer als Hefte und ich arbeite immerhin im Billiglohnsektor Deutschlands. Hätte ich Sponsoren, stünden bereits alle Deadpool/ Cable Sachen bei mir im Regal, versprochen. Aber die Wolverine/ Deadpool Hefte bleiben lieber ungekauft im Regal zurück...


Mittwoch, 2. April 2014

Der Comicfan- 20 Jahre später

Das hat man nun davon: wenn man sich auf Youtube ansieht, wie andere ihre Comicsammlung vorstellen und man selbst neugierig darauf wird, was sich in der eigenen Heftekollektion befindet. Da werden Schränke und Kommoden nach den Sammelobjekten durchforstet, die peinlich genau in Prospekthüllen und Schutzfolien nach Jahrgängen geordnet sind. Da stolpert man über Verlage, die es in Deutschland so gar nicht mehr gibt, wie Condor, Dino oder Gabor?! Und man erinnert sich, wie man mit dem Fahrrad 20 Kilometer fahren musste, um im Nachbarort ein Spidermanheft zu ergattern. Oder wie man telefonisch aus Katalogen von X-Comics oder der Sammlerecke bestellt hat, bevor es Internet im eigenen Zimmer gab. All das scheint lange her zu sein. Dabei fing alles ganz harmlos an, nämlich mit mosaik!




Genau genommen hatte es meine Mutter bereits als Jugendliche gelesen, jedenfalls lagen die Hefte auf dem Dachboden meiner Großeltern herum. Natürlich bekam der Lieblingsenkel ( war ja bis zum 16. Lebensjahr der einzige) ganze Berge dieser kleinen Hefte, die von 1986 bis 1994 dank eines Abos vollständig waren. Und so freute es mich sehr, dass einmal im Monat bei meinen Großeltern ein brauner Umschlag im Briefkasten war, der das neuste mosaik- Heft, schon einige Tage vor der Kioskausgabe beinhaltete.
Später wechselte dann mein Interesse zu Marvel- Comics und DC Comics, die ich dann nach der Schule in einem alten An- und Verkauf namens Boutique Morchel kaufte. So wanderten X-Men; Silver Surfer und die Ninja Turtles in mein Kinderzimmer. Auch die alten ehapa- Hefte von Superman und Batman holte ich aus dieser muffigen Boutique heraus, quasi für ein Taschengeld. Als ich mit meinen Eltern dann zum ersten Mal nach West- Berlin gefahren bin, passierte es auf einer Autobahnraststätte! Ich fand ein nagelneues Conan- Comic im Regal. Viel Betteln später und der Barbar war mein! Natürlich ließen sich meine Eltern nicht dazu erweichen, jeden Monat diese Raststätte anzufahren und so blieb es das einzige Conan- Heft in der Sammlung.
Doch längst war ich angefixt und die 90er versprachen nun neue Serien auf den Markt zu bringen! Marvel UK brachte passend zum RTL Cartoon die X-Men heraus, die ich bis dato nur aus zwei drei Ausgaben des Condorverlages kannte. Und für knapp 2 DM konnte ich mir das Heft lässig vom Taschengeld kaufen. Andere rauchten in meinem Alter schon Zigaretten, ich gab das Geld für meine Hefte aus. Der Dinoverlag brachte nun Batman heraus, ebenfalls passend zur Pro 7 Serie Batman Animated.
Und so langsam füllten sich bei uns in Deutschland die Regale. Auf dem Schulweg lag dann natürlich noch ein Zeitschriftenhändler, der vermutlich auch durch mein Zutun gut über die Runden kam. Und so wurden die Abrafaxe schnell von Superman, Batman, Spawn und Spiderman ersetzt. Es folgten Witchblade, Lobo und die Justice League und hörte bis heute nicht mehr auf.
Und wenn ich heute so auf meine Schätze schaue, wie hunderte von X-Men Heften und unzählige Spidermanausgaben aus unterschiedlichen deutschen Verlagshäusern, dann halte ich auch heute noch mein Geld für weise angelegt. Denn darin stecken Träume und Gedanken eines kleinen Jungen, der mit 7 Jahren alte mosaik- Hefte auf dem Dachboden seiner Großeltern gefunden hat.