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Samstag, 29. März 2014

Das Jahr der Schildkröte

Hach, was war die Kindheit schön, besonders in den 90ern! Als mir mein Vater eine Turtles Actionfigur gekauft hat, war ich der glücklichste Junge auf der Welt! Kein Wunder, denn Anfang der 90er hatte ich von den 4 Ninjaschildkröten alles: Gameboyspiele; Actionfiguren; Bettwäsche; Sticker; Hörspielkassetten und die lustige Cartoonserie lief im Samstagmorgen- Programm von RTL rauf und runter. Heutzutage würde wahrscheinlich kein Kind einen Purzelbaum machen, wenn zum Nikolaus eine Raphael Actionfigur aus dem Turnschuh guckt oder etwa doch?
Immerhin scheint das Interesse an sprechenden, Ninjutsu- kämpfenden Riesenschildkröten mit Heißhunger auf Pizza größer zu sein, als noch vor einigen Jahren.
Vielleicht fing es mit der CGI- animierten Serie auf nickelodeon an, die erstmals 2012 ausgestrahlt wurde. Jedenfalls ging es für die Brüder Leonardo, Donatello, Raphael und Michelangelo wirklich rund.
Mit viel Witz und guten Kampfszenen nahm sich die Serie selten ernst und wirkte wie der witzige, grüne Brüder von Star Wars Clone Wars. Die Krang wurden als eigene Alienrasse dargestellt, die die Unterwerfung der Erde mit Hilfe von Mutagenkanistern erreichen will. Mit einer etwas abgedrehten Syntax und futuristischen Waffen rücken die Krang- Androiden vor und kreuzen bald die Wege von Shredder und seinem Footclan. Neben den Turtles wurden April O' Neal und Casey Jones deutlich verjüngt und gehen als Highschool Kids zur selben Schule. Auch Shredder ist nun Vater einer halbwüchsigen Tochter namens Karai die im passenden Alter zur angestrebten Zielgruppe sein dürfte. Zwar fehlen meine Lieblinge Beebop und Rocksteady, aber nickelodeon schickt dafür neue Mutanten wie Dogpound, Fishface und die Killerpflanze Snakeweed ins Rennen.
Das Serienkonzept funktionierte in der Tat so gut, dass die dritte Staffel bereits beschlossene Sache ist, was nicht zuletzt an der frischen Konzeption und den witzigen Dialogen ist. Kein Wunder also, dass nun auch Filmegigant Michael Bay aufmerksam wurde und vor einigen Tagen sogar den ersten Trailer seiner neuen Filmadaption präsentierte. Ob das High Tech Spektakel allerdings eine Materialschlacht à la Transformers wird oder tatsächlich dem Geiste der alten Archie- Comics aus den 80ern entspricht, bleibt abzuwarten. Aber schön ist es trotzdem, dass diese Schildkröten nicht tot zu kriegen sind und das Medieninteresse erneut steigt. Seit 2012 arbeitet der originale Turtles Schöpfer Kevin Eastman ebenfalls an einer neuen Comicserie über die Schildkrötenkrieger, die eine deutlich düstere und erwachsenere Grundstimmung ausstrahlt. 2013 kamen auch die deutschen Leser in den Genuss der neuen Abenteuer, die bei uns im Panini- Verlag erschienen sind. Wenn das alles mal keine guten Nachrichten für die Turtles sind. Ganz zu schweigen davon, dass selbst Lego mittlerweile kleine Figürchen der Turtles herstellt.

Dienstag, 25. März 2014

Die Zerstörung der Bücher!




Jeder kennt sie und jeder liebt sie: die deutsche Buchpreisbindung! Während alte Filme und CDs irgendwann einmal in Ramschkisten und Schnäppchenregalen landen, sieht das bei Büchern immer etwas anders aus! Zwar gibt es sie auch, jene Krabbeltische und Wühlkisten, doch die Schnäppchenjagd könnte nicht weniger frustrierend sein, als eine archäologische Ausgrabung, die nur zerstörte Schätze zu Tage fördert.
Die Rede ist natürlich von der Handhabe der Buchhändler mit ihren Remittenden, also Büchern, die an die Verlage zurückkeheren, weil sie sich nicht verkauft haben.
Längst haben wir uns ja an die Mängelexemplarstempel, Eddingstriche und Kulimarkierungen gewöhnt, doch die mutwillige Zerstörung der Bücher an sich treibt nun schon länger sein Unwesen!
Da wird geritzt und geschnitzt, als hätten die Softcover das Borderlinesyndrom. Mit sonderbaren Perforiergeräten werden hübsche Lochmuster in die Umschläge gewaltzt, auf dass auch die letzten 20 Seiten tolle Muster und Lochserien enthalten.
Irgendeiner könnte ja noch auf die Idee kommen, die Bücher kurz übers Feuer zu halten und mit Schmauch- und Rußspuren endgültig unattraktiv zu machen.
Da frage ich mich, angesichts der blinden Entwertungswut, warum man Bücher dann überhaupt verkaufen will, wenn man sie bewusst zu Schund werden lässt?


Sicher. Nicht alles an der Buchpreisbindung ist schlecht. Immerhin hält sie auch die kleinen Buchhändler im Umkreis von großen Shoppingmalls am Leben und sorgt dafür, dass die Bulevards noch etwas Leben in den Städten haben. Doch haben Stempel und Strich nicht gereicht?
Wie geht es den Autoren, wenn sie sehen, welch Behandlung ihren literarischen Ergüssen angedeiht wird?

Mich haben zwar bisherige Buchverstümmelungen selten vom Kauf eines bestimmten Buches abgehalten und ich zähle schon einige in meiner Sammlung, dennoch ärgert mich einfach dieser schamlose Umgang mit der geliebten Literatur. Es ist dieser Tage auch nicht einfach, da die Preise für Neuerscheinungen dank des Großformates nun bei 14-16 Euro liegen und damit im Schnitt teurer als Blue- Ray- Filme sind. Bedenkt man dann noch, wie günstig das Bücherschreiben im Vergleich zum Filmedrehen ist, wird das Ärgernis noch deutlicher. Zumal dank großer Auflagen die Produktions- und Druckkosten nicht so hoch sein werden, dass sie solche Preise tatsächlich rechtfertigen werden..

Vielleicht stehe ich mit meiner Meinung ja gänzlich alleine da, weshalb ich einfach mal eine Diskusion darüber anheizen möchte, ob das Ritzen und Stanzen denn unbedingt nötig ist. Also sagt mir via Kommentar, was ihr von der Buchverstümmelung haltet und ob ihr solche Bücher kaufen oder gar verschenken würdet. Wir hören uns...


Dienstag, 18. März 2014

Die Buchmesse- Tage danach



Jedes Jahr, pünktlich zum Geburtstag ist sie da: Die Buchmesse. Und was haben sie gebastelt, die Messechefs! Mit Befragungen, neuen Ideen und neuen Konzepten wollte man endlich neues Leben einhauchen in eine Messe, die es wahrlich verdient hat. Wurde der Mangabereich vor Jahren noch in spärlich beleuchtete Randgebiete gedrängt und seine kostümierten Cosplayer eher müde belächelt, hat man nun eine eigene Messe in der Buchmesse für sie bereitet. Gar nicht schlecht! Doch hat es sich auch geloht, nun auch zwei Messen auf einmal zu bezahlen? Oder ist es eher mehr Geld für "Das selbe wie jedes Jahr"?

Da ich mich nun als einen Blogger mit Verantwortung für Comics sehe, war es natürlich eine Eherensache, sich den neuen Comic- und Mangabereich genauer anzusehen. Das und...O.K....die Tatsache, dass die Eintrittskarte ein Geschenk einer Freundin war! 
Und so stürmten wir, also meine Freunde und MOI die Messe auf der Suche nach Neuem, Innovativem und dem speziellen "Je n'ai sait quoi!" - oder wie das Neudeutsch heißt. Also rein in die Messehalle, Eintrittskarte durch das Drehkreuz gezogen und voila! Gleich hinein in die unzähligen Menschenmassen mit ARD- Tüten und zahlreichen kostenlosen Leseproben, Hörbüchern mit Erotikliteratur und allem, was man sonst zugesteckt bekommt oder für hartes Geld erkauft hat. Während meine Freunde dem Interview von Thrillerautor Simon Beckett folgten, saß ich in der GEZ- Lounge ( jetzt wo ich ein Sponsor dieses Mafiavereins bin) und blätterte scheinbar interessiert in einer Leseprobe zu Justin Go's "Der stete Lauf der Stunden". Keine Ahnung, ob es hier um eine Erbschaft oder das Bergsteigen ging- die Leseprobe hatte da einen sehr sprunghaften Inhalt. Und so drängelten wir uns nach Becketts Buchvorstellung von "Der Hof" weiter zur Manga- und Comichalle.

Statt einer größeren Orientierung in Richtung Comic und Event sah alles nach mehr Ständen aus, die teils cooles Zeug, teils nervigen Kitsch feilboten. Natürlich unter einer anstrengenden Ansammlung von Kaufwütigen musste man zäh wie Kaugummi durch die Masse geschoben werden- frei nach Motiven der menschlichen  Darmperestaltik. Für die zahlreichen Zeichner war der zusätzliche Platz natürlich ein Segen! Man konnte von Tisch zu Tisch wandern ohne zu fürchten, etwas umzustossen und hatte gute Sicht auf Zeichenmappen, Sketchbücher und KAKAO- Karten. Für mich die Gelegenheit, Cyprinus und Mana an ihren Ständen zu besuchen. Immerhin brachte mir das richtige Los einen waschechten A4- Druck von Mana ein! Ich Glückspilz! 
Am Mosaik- Stand drehte ich dann einmal am Glücksrad und TATATATAH! ein gratis Mosaik-Heft wanderte in meine ARD- Tragetasche, gleich neben die Stiefel von Nebeah, die ihre armen Füßchen dermaßen auf der Messe quälten, dass ich sie mit mir herumtrug, während sie auf Socken die grenzenlose Zärtlichkeit des Hallenbodens genoss.

Nach einem gratis Ausdruck am Fotoautomaten ging es dann mit der super tollen S- Bahn in Richtung Sonnenuntergang- wenn Leipzig Richtung Westen lag?! Bin in Geografie immer so schlecht gewesen...
Die Messe war erfolgreich überstanden. Aber war der neue Manga- Comicbereich tatsächlich toller und besser? Mir fehlten die Comiczeichner, die nix mit Manga zu tun hatten, wie zum Beispiel Daniel Gramsch, der mir vor Jahren zwei Alina Fox Comics signiert hat und sich auch Zeit für ein paar Zeichentipps nahm. Ihn konnte ich nicht auf der Messe entdecken oder andere seiner Zunft. Schade!
Auch nervte es tierisch, gewisse Gänge zwischen den Messehallen nicht benutzen zu dürfen, weil das Sicherheitspersonal uns nicht durch gelassen hat. Da mussten wir große Umwege gehen und haben glatt eine Halle übersehen. Zum Glück nur die Sachbücher.  
Doch als Fazit bleibt mir nur, dass trotz der Neuerungen noch einiges im Comicbereich getan werden muss, um mich zu überzeugen. Aber im nächsten Jahr wird bestimmt alles besser...

Donnerstag, 6. März 2014

Sleepy Hollow- Sleepy Story

Was ist nur mit diesen US-Serien los? Während so manche Top- Serie nach einer halben Staffel bereits gecancelt wird, laufen andere bis zum bitteren Ende. Und obwohl Sleepy Hollow von Design und Characteren recht interessant ist, trotzdem uninteressant und langatmig umgesetzt ist, ist die zweite Season bereits beschlossene Sache. Doch fangen wir am Anfang dieser Geschichte an.

Im verschlafenen Örtchen Sleepy Hollow geht der kopflose Reiter umher! Doch anders als im Tim Burton Film von 1999 mit Johnny Depp, spielt de Handlung diesmal in unserer Gegenwart- welch verrückter Einfall.
Aus einem Jahrhunderte andauernden Schlaf erwachen Ichabod Crane ( Tom Mison) und der kopflose Reiter in unserer Gegenwart. Durch allerlei dunkler Magie sind die beiden Männer miteinander verknüpft. Während Crane schon bald Hilfe von der jungen Polizistin Abbie Mills ( Nicole Beharie), sammelt der Axt schwingende Reiter bereits seine ersten Köpfe!
Nach einigen Serienminuten steht außerdem fest, dass der Kopflose Killer eigentlich ein apokalyptischer Reiter sein soll und nur ein Bote einer noch größeren Gefahr aus der Unterwelt ist. Demnach trachtet ein Dämon namens Moloch nach dem Leben Cranes und auch Abbie ist in großer Gefahr. Immerhin kreuzte der Dämon bereits vor vielen Jahren den Weg der Polizistin, als diese in ihrer Kindheit mit der Schwester im Wald spielte.

Doch trotz der interessanten Ansätze und den liebenswerten Protagonisten bleibt die Serie auf langen Strecken uninteressant und öde. Zu schnell verfliegt der Grusel und auch der namensgebende Reiter erscheint nur ab und zu auf der Bildfläche. Als Zuschauer ist man zwar dazu geneigt, der Serie etwas Zeit zu geben, doch auch nach Ende der ersten Staffel bleibt man nur mit einem Stirnrunzeln zurück.
Gut gelungen sind die Rückblicke in die Vergangenheit Cranes, an der Seite von George Washington, die mit viel Liebe zum Detail an Highlander erinnern. Auch Ichabots Verschrobenheit und seine Naivität in der Gegenwart regen zum Schmunzeln an, wenn er nicht weiß, wie es in der modernen Zeit zugeht.

Eine zweite Staffel wird produziert, doch die Macher von Sleepy Hollow sollten einiges an Spannung zulegen, sonst hat die Jagd nach dem Reiter bald ein jähes Ende. Immerhin drehte selbst Pro 7 nach nur wenigen Folgen der Serie im deutschen Fernsehen den Saft ab!