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Sonntag, 7. August 2016

Batman v Supercut



Warum erst jetzt? Höre ich die Stimmen Jener fragen, die bereits nach dem Kinostart von Batman v Superman auf meinen Senf gewartet haben. Gut, es gibt ein Video dazu. Aber warum alles doppelt machen? Immerhin tat Warner etwas, dass ich angesichts der schlechten Kritiken bestenfalls als Schadensbegrenzung verstehen kann.
Wer hat jetzt noch Lust, eine dreistündige Fassung dessen zu sehen, was bereits als 2 1/2- Stünder nicht völlig überzeugen konnte.

Also wartete ich auf den Heimkino- Release des Films, in Erwartung einer ausführlicheren Geschichte mit deutlich mehr Logik und vielen Antworten auf unzählige Fragen.
Gibt es genauere Hintergründe zur Motivation der beiden titelgebenden Helden? Geht Lex Luthors Plan tatsächlich auf? Und schmeckt Erdbeereis besser, wenn man es vor dem Verzehr durch ein kaltes Bier ersetzt?

Kaum lief der Film über meinen Fernseher, war die Vorfreude groß. Ganz egal, dass es bereits Mitternacht war und mich der Rotwein mit Schraubverschluss inzwischen etwas ermüdet hatte. Wahre Helden stehen das durch. So auch ich.

Nach 3 Stunden rieb ich mir die kleinen, müden Augen. War der Film jetzt besser oder einfach nur länger? Ist länger immer besser? (Frauen müssten das wissen)
Es gab einige Szenen, die gerade Clark Kents Motivation  besser beleuchten. Er recherchiert auf eigene Faust in Gotham. Er spricht mit Tätern und Opfern. So wird zum Beispiel klarer dargestellt, dass das Batman- Branding einem Todesurteil im Gefängnis gleichkommt. Diesmal folgen wir dem Gauner aus der ersten Batmanszene des Films sogar in die Strafanstalt, wo er auch recht zügig niedergemessert wird.
Dem letzten Sohn Kryptons schmeckt das natürlich gar nicht.

Diese Szenen tragen viel zur Handlung bei und hätten nie geschnitten werden sollen. Ebenfalls bekommt man einige Einblicke in die Motivation der afrikanischen Frau, die Superman vor Gericht zerren will. Was steckt hinter ihrer Verbitterung? Warum glaubt sie, dass der Konflikt mit den Warlords auf das Konto Supermans und nicht des CIA geht, der dort mit Waffen und Hubschraubern herumwedelt? Das habe ich mich bereits in der Afrikaszene gefragt.

Ob die Action jetzt expliziter ist und der Batman deftiger Flucht, konnte ich jetzt nicht ausmachen. Die Action war bereits in der Kinofassung knallhart. Vielleicht sollte man da mal beide Versionen parallel schauen. Aber wer hat denn für so etwas Zeit.

Als Fazit kann ich aber sagen, dass der Ultimate Cut in Ordnung geht. Er erklärt ein paar grundlegende Dinge deutlich besser und nimmt sich gerade bei Lex Luthor- ja, wir mögen ihn alle nicht!- und seinen Plänen deutlich mehr Zeit. Doch was ist mit der Motivation der zukünftigen Glatze im Anzug? Neid? Angst? Fremdenhass? Das wird auch in der längeren Filmfassung nicht klar. Wenn ich etwas fürchte, warum möchte ich es dann kontrollieren? Warum unterstützt er dann nicht lieber Batman? Immerhin hat er die selben Bedenken, wie Lex. Und ist der Feind meines Feindes nicht mein Freund?

Doch vermutlich hat Lex Luthor nur bunte Gummibärchen im Hirn. Er badet lieber mit kryptonischen Leichen in einer Hightech- Suppe und bastelt haarlose Alientrolle für den finalen Akt des Films.

Sieht man von diesem Manko ab- und Lex Luther ist tatsächlich die größte Schwäche-  kann man mit der Heimkinoversion bestens leben. Ähnlich, wie der Rogue- Cut von X-Men Days of Future Past, addiert Batman v Superman Ultimate Edition tatsäachlich einige nützliche Szenen dazu, die das Gesamtbild etwas geradebügeln.  Doch an den gewohnten Kritikpunkten, die der geneigte Kinogänger hatte, wird auch eine 8- Stunden- Fassung nichts ändern.

 

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