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Mittwoch, 5. August 2015

Immer auf die Kleinen!



Robert Downey Jr. wird es vielleicht nicht mehr lange machen! So dachten sich die Leute bei Marvel, dass nach Tony Stark/ Ironman ein neuer Held- Schrägstrich Wissenschaftler die Bühne des MCUs betreten muss. Am besten jemand, mit dem keiner rechnet, gespielt von jemandem, mit dem ebenfalls keiner rechnet. So kam man wohl auf Antman und Komiker Paul Rudd. So hoch kann man gar nicht die Augenbrauen ziehen, wie man anfangs bei der ersten Casting- Meldung wollte. Doch kann das Experiment zur Substitution alter und ausdienender Avengers tatsächlich funktionieren? Und wird man den schrumpfenden Ameisenhelden liebevoll in der Mitte von Nazi- verprügelnden Helden, Hammer- schwingenden Göttern und grün anlaufenden Genetikern aufnehmen oder doch eher mit dem Stiefel der schlecht verkauften Kinokarten zertreten?  
Die Antwort ist schlicht und einfach: ja! Also ein Ja für den erfolgreichen Einstand des wohl kleinsten Helden der Marvelgeschichte. So hat man sich bewusst gegen Hank Pym ( Michael Douglas) und für Scott Lang
( Paul Rudd) entschieden, der gleich mal den echten Ameisenmann beerbt und sich in dessen, überraschend passgenaue Uniform zwängt. Quasi ein Mentor, Protegé- Dingsbums, wie es nur eine wahre Heldengeschichte erzählen kann.
Ohne große Worte über Verantwortung, ein Erbe und Gerechtigkeit abzusondern, welche die kleinen Ausflüge in Ameisenbauten, Spielzeugeisenbahnen und Serverinnereien begleiten, gehe ich lieber nicht auf die doppelte Vater- Tochter- Kiste ein, die sowohl den alternden Pym, als auch den mittelalternden Lang das Leben schwer machen. Klar, gibt es einen Bösewicht, der vom Schüler zum Imperator- äh Geschäftsmann wird und die Pläne für coole Verkleinerungsschnickschnackereien liebend gern an das Imperium- öh Hydra verschachert. Man sucht sich eben seine Geschäftspartner nach dem Preis, nicht nach der Gesinnung aus und so. Die etwas simple Story wird bestenfalls übersichtlich erzählt, obwohl man nicht das Gefühl hat, eine einfältige Story aufgetischt zu bekommen. So sind es die kleinen Dinge des Films, die den Konsum von Antman so bekömmlich machen: Liebenswerte Figuren, Ameisen mit Vornamen und eine lockere Erzählweise, die so unterhaltsam ist, wie ein Ritt auf einer Ameise nur sein kann. Und nur darum geht es! Statt ein altbekanntes Setting über die Vernichtung der Welt aufgetischt zu bekommen oder eine Reise ins All zu unternehmen, dreht es sich bei Antman um das Erbe eines Wissenschaftlers, der verhindern möchte, dass seine Forschung für militärische Zwecke eingesetzt wird. Das wollte Tony Stark schon nicht mit seinem Ironman- Anzug, warum sollte das also Hank Pym wollen? Und so muss ein Dieb über recht ungeschickte aber unterhaltsame Wege engagiert werden, um den Anzug zu klauen, den er eigentlich auch geschenkt bekommen hätte, wenn er denn nur fragen würde.
Ob und wie sich der Ameisenkrieger nun in das Gesamtbild der Avengers einfügen soll oder gar eine eigene Fortsetzung erhält, darüber scheiden sich bislang nur die Geister. Aber Tatsache bleibt, dass der neuste Streich der Marvel Studios genau den richtigen Ton trifft und mit leichter Unterhaltung und dem nötigen Schuss Selbstironie keinesfalls ein Schuss in den Ameisenbau wird.
Doch ganz ohne Kritik lasse ich den Streifen um einen wirklich vielseitigen Helden nicht gehen! Mal wieder wurden die Chancen eines guten 3Ds nicht genutzt und man fragt sich immer wieder, wieso man erstens den dümmlichen 3D- Zuschlag zahlt oder gar das Gewicht der wuchtigen Brille auf der Nase erträgt. Bis auf kleine Effekthaschereien im Mikrokosmos der Insekten, hätte es den 3D- Mehrwert nicht gebraucht. Da waren die Avengers deutlich dreidimensionaler! Wen das nicht stört, kann mit diesem Filmvergnügen eine gute Zeit verbringen!
 

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