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Dienstag, 25. März 2014

Die Zerstörung der Bücher!




Jeder kennt sie und jeder liebt sie: die deutsche Buchpreisbindung! Während alte Filme und CDs irgendwann einmal in Ramschkisten und Schnäppchenregalen landen, sieht das bei Büchern immer etwas anders aus! Zwar gibt es sie auch, jene Krabbeltische und Wühlkisten, doch die Schnäppchenjagd könnte nicht weniger frustrierend sein, als eine archäologische Ausgrabung, die nur zerstörte Schätze zu Tage fördert.
Die Rede ist natürlich von der Handhabe der Buchhändler mit ihren Remittenden, also Büchern, die an die Verlage zurückkeheren, weil sie sich nicht verkauft haben.
Längst haben wir uns ja an die Mängelexemplarstempel, Eddingstriche und Kulimarkierungen gewöhnt, doch die mutwillige Zerstörung der Bücher an sich treibt nun schon länger sein Unwesen!
Da wird geritzt und geschnitzt, als hätten die Softcover das Borderlinesyndrom. Mit sonderbaren Perforiergeräten werden hübsche Lochmuster in die Umschläge gewaltzt, auf dass auch die letzten 20 Seiten tolle Muster und Lochserien enthalten.
Irgendeiner könnte ja noch auf die Idee kommen, die Bücher kurz übers Feuer zu halten und mit Schmauch- und Rußspuren endgültig unattraktiv zu machen.
Da frage ich mich, angesichts der blinden Entwertungswut, warum man Bücher dann überhaupt verkaufen will, wenn man sie bewusst zu Schund werden lässt?


Sicher. Nicht alles an der Buchpreisbindung ist schlecht. Immerhin hält sie auch die kleinen Buchhändler im Umkreis von großen Shoppingmalls am Leben und sorgt dafür, dass die Bulevards noch etwas Leben in den Städten haben. Doch haben Stempel und Strich nicht gereicht?
Wie geht es den Autoren, wenn sie sehen, welch Behandlung ihren literarischen Ergüssen angedeiht wird?

Mich haben zwar bisherige Buchverstümmelungen selten vom Kauf eines bestimmten Buches abgehalten und ich zähle schon einige in meiner Sammlung, dennoch ärgert mich einfach dieser schamlose Umgang mit der geliebten Literatur. Es ist dieser Tage auch nicht einfach, da die Preise für Neuerscheinungen dank des Großformates nun bei 14-16 Euro liegen und damit im Schnitt teurer als Blue- Ray- Filme sind. Bedenkt man dann noch, wie günstig das Bücherschreiben im Vergleich zum Filmedrehen ist, wird das Ärgernis noch deutlicher. Zumal dank großer Auflagen die Produktions- und Druckkosten nicht so hoch sein werden, dass sie solche Preise tatsächlich rechtfertigen werden..

Vielleicht stehe ich mit meiner Meinung ja gänzlich alleine da, weshalb ich einfach mal eine Diskusion darüber anheizen möchte, ob das Ritzen und Stanzen denn unbedingt nötig ist. Also sagt mir via Kommentar, was ihr von der Buchverstümmelung haltet und ob ihr solche Bücher kaufen oder gar verschenken würdet. Wir hören uns...


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