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Mittwoch, 23. Juli 2014

Der etwas andere Held!


Es kann ja nicht immer "Superheld" auf der Speisekarte stehen. Mit der Zeit wird man eben doch der Geschichten rund um Latex tragende, Maskenmänner und Frauen überdrüssig, die sich scheinbar tagsüber in Firnessclubs rumtreiben, um des Nachts auf Streifzug gegen das Verbrechen zu gehen.
Manchmal ist ein Held eben doch etwas unscheinbarer. Da ist es der Bursche, der sich mit den Widrigkeiten des täglichen Lebens herumzuschlagen hat. Sei es die Liebe und die damit verbundenen Duelle mit dem anderen Geschlecht oder die Jagd nach dem beruflichen Glück- denn nicht jeder traut sich, aus seinen Hobbies einen Beruf zu machen! Und da kann ich ja ein Liedchen zu trällern! Oder ist mein Hobby Lagerarbeit/ Callcenter? Gewiss nicht. Doch ich schweife ab....

Flix, in seiner großartig leichten Art hat es geschafft, sich selbst eine etwas andere Biographie zu kredenzen. Nicht immer bierernst aber dafür mit dem nötigen Feingefühl für das Zwischenmenschliche, das Stille, was nur zu Tage tritt, wenn man etwas genauer hinsieht. Das ist die Essenz, aus der "Held" geschmiedet ist.
Von Geburt an, über die ersten Pickel in der Schule, bis hin zur großen Liebe, touchiert Flix alle Register eines Lebens, bis hin zum Tod. Und diese Gratwanderung muss man erst einmal vollbringen. Stets mit einem Augenzwinkern auch auf Ernsthaftes einzugehen, ohne den Lesespaß zu zerstören. Und Motivation gibt es genug, den Telfonbuch- dicken Schmöcker in einem Ritt durchzuarbeiten. Doch es macht Spaß, wie sich Flix verbiegt, um der Freundin zu gefallen, nur um etwas später zu explodieren!
Im Zeitalter der US- und Japanimporte ist es erfrischend, auch mal Lesestoff aus heimischen Anbau zu konsumieren, nur um zu erkennen, dass im Land der Dichter und Denker doch noch Geister existieren, die es schaffen, dem etwas in Ungnade gefallenen Medium der Sprechblase neues Leben einzuhauchen. Denn wer kennt sie nicht, die schiefen Blicke, wenn man mit über 30 noch ein buntes Comicheft liest, während man im Bus zur Arbeit fährt.
Selten hat mich eine Geschichte derart bewegt, wie die skurrile Lebensgeschichte von Flix in den Bänden "Held", " Sag was" und " Mädchen". Mal zum Lachen, mal zum Weinen wurde mir emotional alles geboten, was ich von einer guten Geschichte erwarte. Und irgendwann vergisst man, dass alles nur gezeichnet ist ;)

1 Kommentar:

  1. Flix´ "Heldentage" verfolge ich auch seit ein paar Wochen mit großem Interesse...ich habe ihn für mich erst recht spät entdeckt, aber dann habe ich mich einen Abend lang durch seine alten Heldentaten geklickt und war definitiv überzeugt! Es ist einfach mal eine erfrischende Abwechslung zu anderer Comic-Literatur - man kann sich eben recht gut mit ihm identifizieren. Darüber hinaus hätte ich nie gedacht, das man beispielsweise so viele gute Gags auf ´nem Glas Nutella aufbauen kann. xD

    In gedruckter Form habe ich noch nichts im Regal stehen, aber die Bände stehen auch schon fest auf der Liste. :)

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